Archiv für Januar 2012

Hilfsmittel Tipps und Tricks XLVIII

Dienstag, 31. Januar 2012

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Ich teste derzeit ein neues Hilfsmittel, es handelt sich um einen

Messerhalter

der Firma www.Mehal.de

HauptsĂ€chlich wurde der Halter fĂŒr Teddys (Tetraplegiker) wie mich mit eingeschrĂ€nkter, oder keiner Fingerfunktion entwickelt.
Man merkt sofort, dass dieses Teil von Insidern gebaut wurde, da hat man mal richtig mitgedacht.

Das Messer ist an der Handadaption fest montiert. Der Halter ist spĂŒlmaschinenfest.

Zur Benutzung ist keine Fingerfunktion nötig.

Schon beim ersten Test war ich von dem Messerhalter begeistert.
Allein durch das Gewicht des eigenen Armes hat man bereits einen starken Druck mit dem Messer auf die in gleichmĂ€ĂŸig zu schneidenden Scheiben bestehenden Testobjekte, in diesem Fall aus Schweineflleisch.
Das Zerteilen erfolgte MĂŒhelos.

Mein erster Test war noch nicht reprĂ€sentativ, da es sich bei den zu teilenden PrĂŒfmustern dank der KochkĂŒnste meiner Frau um butterzarte StĂŒcke vom Schweinefilet handelte.

Jetzt hatte ich das Malheur: Um die Testreihe abschließen zu können, mĂŒsste ich versuchen, auch zĂ€hes Fleisch zu schneiden!!!

Ein Steak “well done” zu bestellen ist gegen meine Natur, ich bin doch kein Botsuaner, der erfahrungsgemĂ€ĂŸ ein Schnitzel 20 Minuten auf den Grill legt, bis es zum 2. Mal tot ist.

Es wurde von meiner Seite beschlossen, dass es nicht nötig sei zu testen, ob man mit dem Spezialmesser ein zĂ€hes StĂŒck Fleisch schneiden kann oder nicht. Ich wĂŒrde es dann sowieso nicht mehr essen wollen.

Um zu einem abschließenden Urteil zu kommen, wurde ein Termin im Testlabor “Carisma” in Frankfurt vereinbart.

Wie man am Bild erkennen kann, war das Testobjekt in diesem Fall ein Rindersteak mit Röstzwiebeln, Bratkartoffeln und zur besseren Schmierung des Messers, ein wenig KrÀuterbutter.

Das Zerteilen des Fleisches erfolgte außerordentlich gut, dies hatte ich nicht erwartet.

Das Messer ist sehr scharf und der Messerhalter ĂŒberzeugt auf ganzer Linie.

In wieweit die Anschaffung dieses Hilfsmittels sinnvoll ist, muss im Einzelfall entschieden werden.

Ich bin von diesem Hilfsmittel begeistert.

Leider hat es noch keine Hilfsmittelnummer, daher nur fĂŒr Selbstzahler geeignet, wobei der Preis durchaus fair ist.

Schaut doch mal nach dem Artikel alten mit meiner selbst entwickelten elektrischen

Tetra-Spaghetti-Gabel

(Zum Artikel mit Video hier klicken) ;-)

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Eigude Pranger XXII

Donnerstag, 26. Januar 2012

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Hin und wieder braucht der Geist ein wenig Kultur… Ob es Karten fĂŒr Oper, Ballett, Schauspiel oder ein Trashmetal-Konzert sind, die Beschaffung eines Rollifahrertickets gestaltet sich immer recht schwierig und jedes Mal anders. Das muss man sportlich sehen, ansonsten helfen nur noch Psychopharmaka.

FrĂŒher ist man zum Ticketcenter “gegangen”, hat die Kohle auf den Tisch gelegt und sein Ticket gehabt, oder es war ausverkauft. Online war das auch nie ein Problem.
Schaut doch einmal, wenn ihr demnĂ€chst irgendeine Karte im Netz ordert, nach Rollstuhlfahrerkarten…

Bestellen ist nicht!!!

Die Rollstuhlfahrertickets werden fast immer nur vom Veranstalter, wer auch immer das dann ist, herausgegeben. So ein Irrsinn!!!
Das “Warum” ist mir ein RĂ€tsel und wissen die wahrscheinlich selbst nicht.
War wahrscheinlich schon immer so.

Bei manchen Konzerten kann der freundliche Kollege vom Ticketcenter beim Veranstalter die Karte organisieren. Dann ist man mit nur zwei Anrufen, einer E-Mail, einer OnlineĂŒberweisung und der Hoffnung auf postalische Lieferung der Karte dabei. Wenn man zusĂ€tzlich eine Karte fĂŒr eine Begleitperson mitbestellt hat, heißt es doppelt Daumen drĂŒcken.

Alternativ bekommt man von der Ticketverkaufsstelle oder vom Callcenter eine Telefonnummer vom Konzertveranstalter. Mit ein bisschen GlĂŒck haben die einen eigenen Ticketverkauf und man wird sich schnell einig.
Wenn die Telefonnummer die des GeschĂ€ftsfĂŒhrers ist, kann sich das ganze Prozedere ein wenig hinziehen, dafĂŒr sollte man aber VerstĂ€ndnis haben, denn dieser Mensch hat auch andere Sachen zu tun. Ein bisschen Nerven schadet nicht…

Bisher habe ich es immer irgendwie hinbekommen ein Ticket zu bekommen, sofern das Konzert nicht zuvor ausverkauft war, aber so langsam werde sogar ich sauer…

Projekt: Rollstuhlfahrerticket fĂŒr Sunrise Avenue oder:

Fairytale gone bad!!!

(Songtitel, Sunrise Avenue)

Beim Anruf beim offiziellen Ticketcenter des Veranstalters wurde ich auf eine Handynummer umgeleitet. Dieser Kollege gab mir eine andere Nebenstellennummer. Bei Anruf, wieder ein Handy erzĂ€hlte man mir, die Mailbox sei voll, na toll…! Ungewöhnlicher weise erhielt ich einen RĂŒckruf vom GeschĂ€ftsfĂŒhrer höchstpersönlich, der erzĂ€hlte mir, es gĂ€be noch Karten und verwies mich an eine E-Mailadresse :tickets@***.de

Ich schrieb ĂŒber Wochen E-Mails, die nicht beantwortet wurden. Zwischenzeitlich stieg mir so der Puls an, dass ich am 6. Januar die Band Sunrise Avenue persönlich anschrieb (e-Mail-Adresse von der offiziellen Homepage) und sie auf den Missstand (pfui bĂ€h, 3 “s” hintereinander) aufmerksam machte, dass ich vollends ignoriert werde.
Wir haben heute den 26.Januar, und auch von ihnen habe ich bis heute keinerlei Nachricht erhalten. Ist ja absolut verstÀndlich und nachvollziehbar, dass sie nicht jedem antworten können, und auf einen Eintrittskartenpreis kann man ja auch locker verzichten. Rollifahrer brauchen sowieso so viel Platz!!!

Nimmt mich denn eigentlich irgendjemand noch ernst???

Am 10.01. rief ich mal wieder die offizielle Telefonnummer des Ticketcenters des Veranstalters an. Diesmal ein Callcenter, die konnten mir aber auch kein Rollifahrerticket verkaufen, stattdessen bekam ich eine Telefonnummer, diesmal die Nebenstelle “0″, bei der ich mal wieder auf den GeschĂ€ftsfĂŒhrer umgeleitet wurde, wie passend… ;-)

Bin ich denn der Hauptmann von Köpenick???

Nach einer mir sehr schlĂŒssigen Darstellung des Chefs, warum denn keiner meine Anfragen beantwortete, stellte er mir fĂŒr das Ticket sofort online eine Rechnung. Nach Begleichung sollte ich die Karte auf dem Postwege erhalten.
Ich bezahlte sofort Online!

Nach einer Woche hakte ich wieder telefonisch nach, wo denn die Karte bliebe?? Die Rechnungsnummer hĂ€tte gefehlt und die Buchhaltung hĂ€tte die Zahlung nicht zuordnen können… Ho, ho , ho…!!

Vorgestern erhielt ich das Ticket, die Vorfreude hÀlt sich mittlerweile in Grenzen.

Auf den ersten Blick konnten wir noch nicht einmal feststellen, was diese Karte denn nun von einer “normalen” Eintrittskarte unterscheidet:


Erst beim Blick auf die RĂŒckseite war die Besonderheit festzustellen: Neben der handschriftlichen (!) Notiz ” + Begleitperson” noch ein offizieller Stempel mit Unterschrift (vermutlich des GeschĂ€ftsfĂŒhrers persönlich):

Ich werde aber auf jeden Fall zum Konzert gehen, wenigstens um festzustellen, ob ich bei dem Konzert der einzige Rollifahrer bin??

Bin gespannt, ob ich von der Band Sunrise Avenue noch vor dem Konzert eine Nachricht erhalte.

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Crazy Flash XII

Samstag, 21. Januar 2012

Startseite des Eigude Blog

Fahrerflucht!

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Eigude Pranger Part XXI

Donnerstag, 19. Januar 2012

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Es gibt die unterschiedlichsten GrĂŒnde, warum es sich jemand im Rolli bequem gemacht hat. Darauf möchte ich jetzt nicht nĂ€her eingehen. Mit ein bisschen Übung kann man schon aus 20 Metern sehen, was der Kollege angestellt hat, der einem gerade ĂŒber den Weg fĂ€hrt.

Ich möchte an dieser Stelle noch einmal darauf aufmerksam machen, dass die meisten von uns “nur” nicht oder nicht mehr laufen können und trotz allem ihre neuronalen Vernetzungen mindestens mit dem Durchschnitt der Bevölkerung mithalten können.

Man muss nicht gleich jeden, der nicht mehr laufen kann, ausmustern und in Rente schicken. Es gibt einfach zu wenig Jobs fĂŒr Rollifahrer!!

Im Fernsehen sieht man immer mal wieder Schauspieler im Rollstuhl spazieren fahren. In solche Gurken wĂŒrde sich ein Betroffener niemals hineinsetzen. Ein echter Rollifahrer bringt seine Requisite wenigstens gleich mit.

Bei Werbeaufnahmen fĂŒr Hilfsmittel wie RollstĂŒhle, Handbikes, Rollstuhlzubehör und Spezialbekleidung verlange ich, dass wenigstens hier ein paar Jobs fĂŒr uns drin sind. Zwar wird durch die LĂ€hmung der Bauch etwas grĂ¶ĂŸer, dies wĂ€re aber im Notfall mit Photoshop problemlos zu retuschieren. ;-)

Da ist mir doch so ein Hochglanz-WerbeblĂ€ttchen fĂŒr Rollifahrer-Bekleidung ins Haus geflattert.

Ist ja nicht verkehrt, da bleibt man immer auf dem neusten Stand, was in der nÀchsten Rollifahrersaison an Kleidung, Farben und Accessoires so angesagt ist.

Der vermeintliche “Kollege” hat ein klasse Handbike mit MotorunterstĂŒtzung vor den Rolli gespannt. Dies ist sogar ein Spezialmodell fĂŒr Tetraplegiker wie mich, die schlecht oder gar nicht mehr greifen können. Die HĂ€nde sind beim Fahren adaptiert und geschaltet wird mit dem Kinn.

Man hÀtte dem Modell vielleicht wenigstens sagen sollen, wie man die Griffe festhÀlt.

Da sind sie, unsere Jobs…!!!

So wie bei mir sollte das mit den Griffen ungefÀhr aussehen.

So eine schlechte Figur mache ich doch als Model auch nicht, oder? OK, Bauch ist abgeschnitten  8-)

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Hilfsmitteltestwoche Lanzarote Teil 3

Mittwoch, 18. Januar 2012

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Die Bungalowanlage Nautilus in Lanzarote

ist außergewöhnlich. Etwas derartiges habe ich noch nie zuvor gesehen. Man wohnt ein bisschen wie im Frankfurter Museum fĂŒr Moderne Kunst, darĂŒber schreibe ich noch einen eigenen Blog.

Es fĂ€ngt damit an, dass die Wege fĂŒr Rollifahrer von ungewöhnlich schlaglochfreier QualitĂ€t sind und in stilistischen Schwimmbadblau gestrichen sind. Die einzige etwas steilere Rampe hat man vor kurzem auf eine

Spanische 6 Grad Rampe

entschĂ€rft. Es wurden zusĂ€tzlich Ruhezonen fĂŒr mĂŒde Krieger eingerichtet.

Den klassischen sĂŒdlĂ€ndischen Flair, mit herabfallendem Wandverputz, klemmenden TĂŒren, blanken Kabeln, wackelnden TĂŒrgriffen, geborstenen Steckdosen und Waschbecken vermisst man sofort (nicht).

Auch die 500g Haare im Abfluss werden kaum zu finden sein. Da kommt nur sehr langsam Urlaubsfeeling auf.

44 Bungalows sind barrierefrei eingerichtet, wobei auffĂ€llt, dass die HaltebĂŒgel neben der Toilette fester an der Wand montiert sind, als auf manchem Verkaufsstand einer Rehamesse. Das Modell der

Toilettensitzerhöhung 


hat ein sehr eigenwilliges Design, das sogar mir neu ist, scheint aber durchaus funktional. Selbst an einen

Schminkspiegel

wurde gedacht, der sich fĂŒr Rollifahrer auch optimal zum Rasieren eignet. Es ist seltsamer Weise das selbe Modell, das ich bereits am 10.06.2010 im Blog vorgestellt habe. Da hat wohl jemand meinen Artikel gelesen. (Siehe Ă€lteren Beitrag). ;-)

In neueren Bungalows wurden wahrscheinlich aus Geldmangel manche UnterschrĂ€nke der KĂŒche eingespart. Dies hat den negativen Effekt hat, dass man auch als rollifahrender Mann an den Herd kommt und daher im Urlaub vom Partner zum KĂŒchendienst genötigt wird.

Der ca. 32 Zoll Flat-Fernseher ist mit einer Alarmanlage gesichert und fĂŒr das HandgepĂ€ck beim RĂŒckflug definitiv zu groß.

In dieser Anlage ist alles AltbewĂ€hrte anders. Vor jedem Bungalow stehen auf einer kleinen Terrasse zwei Liegen, und am Pool sind es auch ausreichend von diesen Dingern. Deshalb wird man sogar um den sportlichen Wettkampf im Urlaub betrogen, sein “Schwarz-Rot-Goldenes Handtuch” frĂŒhmorgens ca. 03:30 Uhr noch vor dem eines EnglĂ€nders auf einer Liege zu platzieren, um damit sein Revier zu markieren.

FĂŒr uns Vierradroller ist ein

 Wasserdruckbetriebener Poollifter

vorhanden, der im ersten Moment ein wenig an eine AbfĂŒllanlage einer Brauerei erinnert, der aber mit etwas Übung gut zu benutzen ist.

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Hilfsmittel Tipps und Tricks XLVII

Montag, 16. Januar 2012

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Letztens war ich beim Konzert der “Blues Brothers” in der Jahrhunderthalle Frankfurt!

Diese Veranstaltungshalle wurde 1960 gebaut. Damals schon hatte man sich bereits ĂŒber die Barrierefreiheit des Hauses umfangreiche Gedanken gemacht. Um als Rollifahrer vom Foyer nach oben in den Saal zu kommen, steht nach einer kleinen Besichtigungstour mit dem diensthabenden SanitĂ€ter des “Roten Kreuzes” durch Bereiche der Haustechnik ein ansprechender, großzĂŒgiger Lastenaufzug mit dem “Roten Liftboy” zur VerfĂŒgung.
Der Behindertenservice des Roten Kreuzes ist topp!!!

In der Pause wollte ich hinunter ins Foyer. Da stand er plötzlich vor mir.
Jeder kennt ihn, der Klassiker unter den RollstĂŒhlen, das altehrwĂŒrdige

Eisenschwein

oder auch AOK Einkaufswagen genannt. Die 2 Aufkleber :

Ich bin Energiesparer ! und Wer wird denn gleich in die Luft gehen!

lassen ein ungefĂ€hres Alter des Rollstuhles erahnen (in den 1970ern wurde wegen der Ölkrise zum Energiesparen aufgerufen). Vom SanitĂ€ter kam daraufhin die Anmerkung, dass das mit dem Energiesparen ja zutrĂ€fe, da er ja schieben wĂŒrde. Es könnte allerdings recht schwierig werden, mit dem Rolli in die Luft zu “gehen”  ;-)
Vom SanitĂ€ter wurde weiterhin die ausgezeichnete Offroadtauglichkeit des Eisenschweins beim Einsatz, bei der Fahrt ĂŒber den Parkplatz zum Rettungswagen positiv erwĂ€hnt.

Ich gebe ja durchaus zu, dass ich ein wenig grinsen musste, dass sich die Stadt Frankfurt nicht einmal einen neueren Rettungsrolli leisten kann, aber dieser Oldtimer ist noch gute alte Wertarbeit und wird regelmĂ€ĂŸig gewartet, wie man an den neuen MĂ€nteln erkennen kann.

Ich bin gespannt, wie viel Jahre ich diesen Rollstuhlklassiker noch treffen werde!!!

Crazy Flash Part XI

Dienstag, 10. Januar 2012

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Spanisches RĂ€tsel

Ich bin verwirrt, wer darf hier am Strand was und warum???

Wie gut, dass da kein Rollifahrersymbol drauf ist!!!

Kommentare erbeten!

Lest den Kommentar von “Olf” ;-)

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Lanzarote Hilfsmitteltestwoche Teil 2

Montag, 9. Januar 2012

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Lanzarote ist wie Teneriffa sehr behindertenfreundlich, dazu gehört auch ein top Service am Flughafen. Profischubser inklusive, der einem auch mit den gefĂŒhlten 100 Kilo zusĂ€tzlichen HilfsmittelgepĂ€ck bis zum Rollitaxi hilft.

Die Insel ist das Mekka der Triathleten, dort wird fĂŒr den Ironman auf Hawaii trainiert.
Dass auf der Promenade 2 Fahrradwege sind, ist fĂŒr eine Urlaubsinsel etwas ungewöhnlich, aber fĂŒr uns Rollifahrer nicht unvorteilhaft. Auf der Insel könnte man Handbike fahren, bis die Arme abfallen. In Puerto del Carmen kann man sich ein Liegehandbike ausleihen, das ein ehemaliger Triathlet zur VerfĂŒgung gestellt hat, der seit einigen Jahren auch zum fahrenden Volk mit den 4 RĂ€dern gehört. Leider nur Paratauglich ;-(

Lanzarote ist quasi barrierefrei. Ok, die Bordsteine sind zwar teilweise recht kreativ abgesenkt und die Rampen haben “Spanische 6 Grad” Steigung, aber so kleinlich wollen wir auch nicht werden.
Bei der ganzen Ackerei im Handbetriebsmodus meines Rollis (meinen Minitrac durfte ich ja zu Hause lassen) kamen auch noch Sandverwehungen hinzu.

Da hat man sich abends schon einmal einen HopfenblĂŒten-Eistee verdient ;-)
Ich habe schon viel gesehen, aber ein

Rollifahrer-Umleitungsschild

zum nÀchsten Bier, wegen der ein bisschen zu steilen Rampe (siehe Hintergrund) ins Pub, ist doch mal wieder was neues.

Hilfsmitteltestwoche Lanzarote Teil 1

Mittwoch, 4. Januar 2012

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Diesmal sollte bei der Hilfsmitteltestwoche die KompatibilitĂ€t meines RollizuggerĂ€tes “Minitrac”

 mit meiner Beinorthese im Vordergrund stehen.

Dieser Masterplan ließ sich aber nicht 100% realisieren.

Nach dem Flugzeug-Transportchaos meines Minitracs von Kreta zurĂŒck nach Frankfurt (siehe Ă€lteren Beitrag) vom Juni startete ich einen neuen Versuch.

Diesmal sollte alles besser organisiert sein, ich wollte alle EventualitĂ€ten ausschließen, das Ziel waren die Kanaren, genau genommen Lanzarote.

Der einzige Flieger, der Sonntags von Frankfurt dorthin fliegt, startet morgens bereits um 05:00 Uhr.

Wenn es dann auch noch der 1. Weihnachtsfeiertag, sprich der 25.12.11 ist, bekommt die Sache direkt einen gewissen Pepp.

Mein ReisebĂŒro meldete meine Hilfsmittel wie Rolli und Minitrac (mit seinen knapp 70 kg) bei Tuifly an. Diese werden von den Fluglinien kostenfrei befördert, wenn sie im Vorfeld angemeldet sind, aber auf der BestĂ€tigung der Fluggesellschaft war der Minitrac nicht aufgefĂŒhrt.

Auf RĂŒckfrage bei der Tuifly-Hotline bestĂ€tigte man mir die Anmeldung, aber warum schriftlich bei meinem ReisebĂŒro nur die HĂ€lfte der Hilfsmittelanmeldung ankam, weiß nur die EDV selbst.

Da ich in der NĂ€he des Flughafens wohne (die neue Landebahn vermittelt mir eindringlich diese hervorragende Infrastruktur), erachtete ich eine Abholzeit des Fahrdienstes von 02:45 fĂŒr legitim. Da musste die Weihnachtsbescherung am 24.12. etwas kĂŒrzer ausfallen…

Bereits Monate zuvor handelte ich mit dem Rollifahrer-Fahrdienst diese Abholzeit aus. Ich wiederhole: 25.12.11 um 02:45 Uhr, das hat schon was…

3 Tage vor Abflug wollte ich mir – ich telefoniere recht viel und gerne jedem hinterher – diesen Termin nochmals bestĂ€tigen lassen.

Man konnte sich weder an den Bring-noch an den Abholtermin zum Flughafen erinnern.

Das Rollstuhlfahrer-Nachttaxi, das wir in unserer Luxusstadt Frankfurt haben, kommt nur auf direkten Anruf, was durchaus sinnvoll ist, wenn Du mit einem “Platten”, oder anderweitig platt nĂ€chtens unterwegs bist. Reservieren ist leider nicht.

Mit Hilfe komme ich in ein normales Taxi rein und auch wieder raus.

Ich beschloss schweren Herzens, da ich keinem Taxifahrer zumuten wollte, meinen Minitrac in den Kofferraum des Taxis rein und raus zu heben, meinen geplanten Minitrac-Beinorthesen-KompatibilitĂ€tstest auf unbestimmte Zeit zu verschieben, sniiif…

Ich wollte die Hilfsmittel-Testreise eigentlich schon abblasen, hoffte aber auf weitere Erkenntnisse im Bereich Barrierefreiheit auf Lanzarote.

Ich erklĂ€rte nun also ausfĂŒhrlich der Taxizentrale, wo meine Handicaps sind und dass die Sitzhöhe eines Zafira zu hoch ist. Mit einem jetzt von mir extra bestellten Stuttgarter Kombi fĂŒr den Weihnachtsmorgen sollte die 15-Minuten-Expedition zum Flughafen ohne Minitrac in Anlauf genommen werden können.

Oh Wunder, nach mindestens 1,5 Std Schlaf war ĂŒberpĂŒnktlich um 02:40 Uhr das Taxi da. Ich fuhr mit meinem Treppenlifter (irgendwann stelle ich auch den mal vor) hinunter und stand etwas sprachlos vor dem Stuttgarter Teil…!!!

Mein Stern-Kombi entpuppte sich als Vitara-Bus. Sitzhöhe kein Kommentar.

Jetzt weiß ich, dass bei Taxis Kombis und Busse das selbe sind und dass man das zuvor sagen sollte. Schon merkwĂŒrdig…

Mit Schups, Zerr, DrĂŒck und Schieb habe ich es lebend rein und am Flughafen auch wieder raus aus dem Bus geschafft.

Am Schalter der Tuifly war morgens um 03:15 wie am ganzen Flughafen noch nix los. Von meinen Hilfsmitteln war laut EDV-Check in gar nix angemeldet.

FĂŒr was telefoniere ich eigentlich mit Hotlines??? Mein Rolli wurde aber anstandslos nachgemeldet.

Bei der Sicherheitskontrolle hat man mit Klebestreifen meinen Rolli auf Sprengstoff getestet. Auf meine Frage, was denn passieren wĂŒrde, wenn ich am 01.01. zurĂŒckkĂ€me und ich von Silvester noch SchießpulverrĂŒckstĂ€nde am Rolli hĂ€tte, bekam ich die lapidare Antwort, das mĂŒsse ich dann wohl der Bundespolizei erklĂ€ren. Und ich wollte auch irgendwann von Lanzarote zurĂŒck, bevor ich ĂŒberhaupt schon da war.

Der Hebebus brachte uns hoch zum Flieger, und ich wurde auf den Flugzeugrolli umgesetzt.

Ich erachte es als Frechheit, wenn der Flieger mit Passagieren bereits voll ist und man als Rollifahrer als letzter auf dem Flugzeugrolli von 2 Flughafenmitarbeitern durch den Flur im Flieger gezerrt und auf den Fensterplatz geworfen wird.

Zum krönenden Abschluss hatte der Flieger auch noch eine Sonderlackierung. Gegen die Peanuts oder die Maus habe ich nichts, aber musste es unbedingt dieser Fußballverein sein?!? Ein absolutes NoGo fĂŒr einen Frankfurter wie mich!

 

In einen Flieger mit Bayern-MĂŒnchen-Lackierung wĂ€re ich nicht rein!

Fortsetzung folgt!!!

Bin vom Hilfsmitteltest aus Lanzarote wieder zurĂŒck!

Dienstag, 3. Januar 2012

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