Mit den Rolli von der Flugschanze evakuiert,
oder “nur” acht Stufen in die Freiheit.
Wer meinem Blog verfolgt, weià dass ich eigentlich jeden Sommer 1-2 Wochen in Oberstdorf im AllgÀu verbringe ,siehe Àlteren Blog.
Zum Abschluss des diesjĂ€hrigen Urlaubs wollten wir mit zwei anderen Rollifahrern und einer Ehefrau die Skiflugschanze besichtigen, denn man hatte sie fĂŒr die WM 2018 renoviert und auch den Sessellift im vergangenen Sommer durch einen barrierefreien SchrĂ€gaufzug ersetzt. Vom Plateau aus könne man auch zu einem Bergsee wandern.
Am KassenhĂ€uschen sagte man uns, man kĂ€me mit dem Rolli nicht in den Aufzug des Sprungturmes. Schade eigentlich, alles neu gebaut, bei der GroĂschanze geht es doch auch. Wir könnten oben auf der Höhe Absprungtisch ja ins Museum gehen und im Restaurant warten bis unsere Begleitungen vom Sprungturm kĂ€men. Nach drauĂen aufs Hochplateau könnten wir auch nicht, es gebe noch keine Rampe nach drauĂen. Wir fuhren nach oben und wollten wenigstens den Blick von dort genieĂen. Dies war auch nicht möglich, da die Aussichtsplattform war noch nicht fertig war, wer will das schon..⊠Das Museum waren ca. sechs Bilder und ein Fernseher, und das Restaurant entpuppte sich als Kiosk mit ein paar Tischen. Egal, unsere Ehefrauen fuhren den Sprungturm hoch, die Aussicht mĂŒsste atemberaubend sein.
Als die zwei den Sprungturm wieder herunterkamen, wollten wir gemeinsam mit dem SchrĂ€gaufzug wieder herunterfahren und gemĂŒtlich zurĂŒck zum Hotel wandern, doch dieser war jetzt kaputt, er blieb undefiniert immer mal stehen. Na toll⊠, da standen wir nun drauĂen oben auf der Treppe vor den acht Stufen in die Freiheit.
Man hĂ€tte uns drei Rollifahrer “nur” die Treppe herunter tragen und uns mit einem Auto den Berg herunterfahren mĂŒssen. Ob den drei Mann vielleicht der eine Elektrorollstuhl von 250 kg inklusive Fahrer zu schwer war?
Man versuchte den SchrĂ€gaufzug zu reparieren, was nicht gelang. Die anderen Besucher gingen die steile StraĂe herunter oder wurden vom Berg herunter gefahren.
Wir warteten schon ca. 2 1/2h, nichts passierte.
Ich sitze eigentlich fast alles aus, doch so eine erreichbare Behindertentoilette, auch diese ist unten neben der Treppe in Planung, wĂ€re fĂŒr uns nicht schlecht gewesen.
Letztendlich lieĂen wir uns vom rolligerechten Hotelbus, der eine HebebĂŒhne hat, abholen. Uns zwei Aktivrollifahrer trugen sie Treppe runter, wĂ€hrend der Elektrorollstuhl mit Fahrer von der kleineren Treppe des Hinterausgangs mit Behelfsrampen direkt ĂŒber die HebebĂŒhne in den Hotelbus fuhr. Die Behelfsrampen hĂ€tte man auch gut als BierbĂ€nke nehmen können. Das hĂ€tte ich an seiner Stelle in Deutschland niemals getan, dafĂŒr gibt es die 112.
Viele Rollifahrer beschweren sich ja, wenn sie aus “SicherheitsgrĂŒnden” eine SehenswĂŒrdigkeit nicht besuchen dĂŒrfen. In diesem Fall wĂ€re es aber tatsĂ€chlich besser gewesen, wir wĂ€ren vor Komplett-Fertigstellung des Umbaus gar nicht erst hochgelassen worden. Wenn Ihr als Rollifahrer also demnĂ€chst vor der Skiflugschanze in Oberstdorf abgewiesen werdet, wundert Euch nicht – wir sind Schuld! Die werden wohl erst wieder Rollifahrer mitnehmen, wenn der Umbau komplett abgeschlossen ist.
Uns ist glĂŒcklicherweise nichts passiert, doch der letzte Urlaubstag war “gelaufen”. Wir alle haben fĂŒr nĂ€chstes Jahr schon das Hotel reserviert. Der Leiter der SportstĂ€tten Oberstdorf versprach uns fĂŒr nĂ€chstes Jahr eine FlugschanzenfĂŒhrung mit Rampe und Aussichtsplattform.
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