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Diesmal sollte bei der Hilfsmitteltestwoche die KompatibilitĂ€t meines RollizuggerĂ€tes “Minitrac”
 mit meiner Beinorthese im Vordergrund stehen.
Dieser Masterplan lieĂ sich aber nicht 100% realisieren.
Nach dem Flugzeug-Transportchaos meines Minitracs von Kreta zurĂŒck nach Frankfurt (siehe Ă€lteren Beitrag) vom Juni startete ich einen neuen Versuch.
Diesmal sollte alles besser organisiert sein, ich wollte alle EventualitĂ€ten ausschlieĂen, das Ziel waren die Kanaren, genau genommen Lanzarote.
Der einzige Flieger, der Sonntags von Frankfurt dorthin fliegt, startet morgens bereits um 05:00 Uhr.
Wenn es dann auch noch der 1. Weihnachtsfeiertag, sprich der 25.12.11 ist, bekommt die Sache direkt einen gewissen Pepp.
Mein ReisebĂŒro meldete meine Hilfsmittel wie Rolli und Minitrac (mit seinen knapp 70 kg) bei Tuifly an. Diese werden von den Fluglinien kostenfrei befördert, wenn sie im Vorfeld angemeldet sind, aber auf der BestĂ€tigung der Fluggesellschaft war der Minitrac nicht aufgefĂŒhrt.
Auf RĂŒckfrage bei der Tuifly-Hotline bestĂ€tigte man mir die Anmeldung, aber warum schriftlich bei meinem ReisebĂŒro nur die HĂ€lfte der Hilfsmittelanmeldung ankam, weiĂ nur die EDV selbst.
Da ich in der NĂ€he des Flughafens wohne (die neue Landebahn vermittelt mir eindringlich diese hervorragende Infrastruktur), erachtete ich eine Abholzeit des Fahrdienstes von 02:45 fĂŒr legitim. Da musste die Weihnachtsbescherung am 24.12. etwas kĂŒrzer ausfallen…
Bereits Monate zuvor handelte ich mit dem Rollifahrer-Fahrdienst diese Abholzeit aus. Ich wiederhole: 25.12.11 um 02:45 Uhr, das hat schon was…
3 Tage vor Abflug wollte ich mir – ich telefoniere recht viel und gerne jedem hinterher – diesen Termin nochmals bestĂ€tigen lassen.
Man konnte sich weder an den Bring-noch an den Abholtermin zum Flughafen erinnern.
Das Rollstuhlfahrer-Nachttaxi, das wir in unserer Luxusstadt Frankfurt haben, kommt nur auf direkten Anruf, was durchaus sinnvoll ist, wenn Du mit einem “Platten”, oder anderweitig platt nĂ€chtens unterwegs bist. Reservieren ist leider nicht.
Mit Hilfe komme ich in ein normales Taxi rein und auch wieder raus.
Ich beschloss schweren Herzens, da ich keinem Taxifahrer zumuten wollte, meinen Minitrac in den Kofferraum des Taxis rein und raus zu heben, meinen geplanten Minitrac-Beinorthesen-KompatibilitĂ€tstest auf unbestimmte Zeit zu verschieben, sniiif…
Ich wollte die Hilfsmittel-Testreise eigentlich schon abblasen, hoffte aber auf weitere Erkenntnisse im Bereich Barrierefreiheit auf Lanzarote.
Ich erklĂ€rte nun also ausfĂŒhrlich der Taxizentrale, wo meine Handicaps sind und dass die Sitzhöhe eines Zafira zu hoch ist. Mit einem jetzt von mir extra bestellten Stuttgarter Kombi fĂŒr den Weihnachtsmorgen sollte die 15-Minuten-Expedition zum Flughafen ohne Minitrac in Anlauf genommen werden können.
Oh Wunder, nach mindestens 1,5 Std Schlaf war ĂŒberpĂŒnktlich um 02:40 Uhr das Taxi da. Ich fuhr mit meinem Treppenlifter (irgendwann stelle ich auch den mal vor) hinunter und stand etwas sprachlos vor dem Stuttgarter Teil…!!!
Mein Stern-Kombi entpuppte sich als Vitara-Bus. Sitzhöhe kein Kommentar.
Jetzt weiĂ ich, dass bei Taxis Kombis und Busse das selbe sind und dass man das zuvor sagen sollte. Schon merkwĂŒrdig…
Mit Schups, Zerr, DrĂŒck und Schieb habe ich es lebend rein und am Flughafen auch wieder raus aus dem Bus geschafft.
Am Schalter der Tuifly war morgens um 03:15 wie am ganzen Flughafen noch nix los. Von meinen Hilfsmitteln war laut EDV-Check in gar nix angemeldet.
FĂŒr was telefoniere ich eigentlich mit Hotlines??? Mein Rolli wurde aber anstandslos nachgemeldet.
Bei der Sicherheitskontrolle hat man mit Klebestreifen meinen Rolli auf Sprengstoff getestet. Auf meine Frage, was denn passieren wĂŒrde, wenn ich am 01.01. zurĂŒckkĂ€me und ich von Silvester noch SchieĂpulverrĂŒckstĂ€nde am Rolli hĂ€tte, bekam ich die lapidare Antwort, das mĂŒsse ich dann wohl der Bundespolizei erklĂ€ren. Und ich wollte auch irgendwann von Lanzarote zurĂŒck, bevor ich ĂŒberhaupt schon da war.
Der Hebebus brachte uns hoch zum Flieger, und ich wurde auf den Flugzeugrolli umgesetzt.
Ich erachte es als Frechheit, wenn der Flieger mit Passagieren bereits voll ist und man als Rollifahrer als letzter auf dem Flugzeugrolli von 2 Flughafenmitarbeitern durch den Flur im Flieger gezerrt und auf den Fensterplatz geworfen wird.
Zum krönenden Abschluss hatte der Flieger auch noch eine Sonderlackierung. Gegen die Peanuts oder die Maus habe ich nichts, aber musste es unbedingt dieser FuĂballverein sein?!? Ein absolutes NoGo fĂŒr einen Frankfurter wie mich!
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In einen Flieger mit Bayern-MĂŒnchen-Lackierung wĂ€re ich nicht rein!
Fortsetzung folgt!!!