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Langes “MĂ€rchen”, aber lesenswert!!!
Ich bin am Samstag ĂŒberpĂŒnktlich um 22:30 aus Chania (Kreta) in Frankfurt gelandet.
Warum manche Leute nach der Landung “Klatschen”, werde ich niemals verstehen. Bei mir hat nie jemand geklatscht, wenn ich meine Arbeit vernĂŒnftig gemacht habe. Nun gut…
Das Flugzeug stand auf einer AuĂenposition, ich hatte wie immer einen schönen Fensterplatz und sah ganz entspannt den vollgestressten FuĂgĂ€ngern beim Verlassen des Fliegers zu.
Als Rollifahrer hat man nach der Landung das Privileg des letzten Fluggastes.
Der FlugkapitĂ€n hatte nach eigener Aussage bereits mehrfach den Spezialbus mit HebebĂŒhne und nach entsprechenden Mitarbeitern beim Bodenpersonal  angefragt, damit auch ich den Flieger verlassen kann.
Da kam aber niemand!!!
Teile der  Crew und Pilot leistete mir noch etwas Gesellschaft, was ihnen sichtlich Spaà machte. Das ungeschriebene Gesetz, der KapitÀn verlÀsst als letzter das das Schiff, wird bei Condor noch hochgehalten.
Irgendwann kam dann doch jemand vom Bodenpersonal und fragte mich ernsthaft, ob ich laufen könne. Er stellte treffend fest, dass er mir alleine nicht helfen könne. Erkenntnis des Abends…
WĂ€hrend des Wartens auf den “Hebebus”, das GepĂ€ck wurde entladen, bat ich einen Mitarbeiter der Crew nachzusehen ob mein Rolli und mein RollstuhlzuggerĂ€t Minitrac auf dem Flugfeld bereit stehen und hoffentlich “nicht” auf die Kofferwagen verladen werden.
Er sagte, dies sei der Fall, die Teile wĂŒrden unten stehen. Uff…
Gegen 23:10 kam endlich der Hebebus, ich verlieà das Flugzeug mithilfe von 2 krÀftigen Jungs und dem von mir so geliebten Flugzeugtransitrollstuhl, den Flieger.
Danach half man mir in meinen Rolli, der im Vergleich zu meinem Minitrac glĂŒcklicherweise noch da war.
Na gut, dann mĂŒssen wir eben den Minitrac beim SperrgepĂ€ck abholen.
Mit dem Bus ging es dann nicht wie ĂŒblich zum FraCareService (Behindertenservice Flughafen), da diese Bereich um diese Zeit bereits geschlossen war, sondern zu einem andern Eingang.
Dort erwartete mich freundlich eine Mitarbeiterin von FraCare.
Sie sagte, unser GepĂ€ck sei im Neubau C und wir mĂŒssten erst mal sehen, wie wir zu dieser Zeit noch dahin kĂ€men, da man verschiedene AufzĂŒge nicht mehr benutzen könne.
Sie benutzte ihr Telefon quasi als GPS und fĂŒhrte uns sicher wie ein Buschman in der WĂŒste durch irgendwelche Flure des GebĂ€udes.
Als wir letztendlich am Kofferband ankamen, mussten wir unser GepÀck nicht lange suchen, unsere 3 Taschen drehten Runde um Runde.
Der gesamte GepÀckbereich war fast menschenleer, da war noch nicht einmal ein Kofferdieb dabei.
Mein Minitrac
stand mit seinen 65 Kg leicht zerlegt, in einer Plastikkiste auf dem SperrgepÀckband!
Meine Frau baute den Minitrac erst einmal wieder zusammen.
Es ist kaum zu glauben, aber um 23:44 war am Frankfurter Flughafen niemand ZustÀndiger da, oder telefonisch erreichbar, der mein Kistchen vom SperrgepÀckband hÀtte heben können.
Mittlerweile waren auch die letzten FluggÀste weg, die man hÀtte Fragen können.
Letztendlich hat meine Frau mit 2 MÀnnern die ich nur Mister X und Y nenne, meinen Minitrac vom SperrgepÀckband gezaubert. Ich möchte an dieser Stelle, ihnen und der Mitarbeiterin von FraCare nochmals danken
Das Terminal verlieĂ ich um 23:55!!!
Mein bestellter Fahrdienst war netter vor dem Terminal auffindbar.
Ich habe diese “MĂ€rchengeschichte” in leicht geĂ€nderter Form mit der Bitte um Stellungnahme an die Fraport, den Betreiber des Flughafen geschickt. Ich halte euch auf dem “laufenden”.
Zu meiner Schande muĂ ich gestehen, dass ich bis zu meinem Unfall 9 Jahre am Flughafen arbeitete.