Archiv für 11. Oktober 2012

Hilfsmittel Tipps und Tricks XLVIII

Donnerstag, 11. Oktober 2012

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Rehacare 2012 Teil I

FĂĽr jeden Rollstuhlschrauber ist die Rehacare-Messe in DĂĽsseldorf die einmal im Jahr stattfindet, ein Muss.

Dort gibt es so ziemlich alles zu sehen, was man sich im Hilfsmittelbereich vorstellen kann.

Angefangen von den Rollstuhlherstellern, Handbikes, Skier, Badutensilien, Autoumbauten, Alltagshilfen, Reiseveranstaltern fĂĽr Gehandicapte, und, und, und,…

Letztes Jahr konnte ich leider nicht auf die Messe. Bekannter Weise hatte ich ungewollt meinen Rollstuhl verlassen und mir dabei mein rechtes Bein gebrochen (siehe älteren Beitrag).

Das momentane absolute Highlight im Rollstuhlbereich ist die Genny.

Die Genny

Sie ist im Prinzip nichts anderes als ein “Segway” in RollstuhlausfĂĽhrung.

Ein Segway ist dieses zweirädrige Teil, auf dem man als Fußgänger stehend durch die Gegend fährt, das mittlerweile auch die Polizei benutzt.

Die Rollivariante wird erst seit August 2012 von der schweizer Firma Gennymobility in Deutschland vertrieben.

Durch die großen Räder sind Unebenheiten oder Löcher im Boden kein Thema mehr.

Das nenn ich Mobilität!!!

Schaut euch das Video an, wie man als Rollifahrer mit der Genny am Strand entlang rasen kann, der Wahnsinn,…das Gefährt.

Ich hoffte diesen Spezialrolli einmal testen zu können. Dies war einer der Hauptgründe für meinen diesjährigen Messebesuch. Ich hatte das große Glück, dass ich nur ca. 15 Minuten warten musste.

Nachdem ich endlich auf dem Teil darauf saß, sagte mir die nette Dame unten im Bild, dass wir Tetras die Genny wegen fehlender Oberkörperstabilität nicht fahren dürften, man könnte herunterfallen!

Ă„h,…ich hatte extra meinen Gurt von Zuhause mitgebracht.

Dann hieĂź es, man dĂĽrfte sich nicht angurten, damit man sich nicht verletze, wenn das Ding umfiele.

Nee,… ich wollte jetzt mit dem Teil losfahren,…das soll mal einer verstehen…!!!

Na ja, nach kurzer Diskussion auf Italienisch ohne mich am Stand waren sie gnädig, und ich durfte wie alle andern auch in Begleitung losdüsen.

Die Bedienung ist sehr leicht, durch nach vorne beugen fährt man los, beim nach hinten lehnen stoppt die Lady Genny bzw. fährt rückwärts.

Der Lenker ist zum Lenken da, was sonst. Mit ein bisschen Übung ist es problemlos möglich, sich auf Stelle zu drehen.

Das FahrgefĂĽhl erinnerte mich sehr ans Skifahren, was mir als ehemalig besessener Skifahrer, ein wenig die Tränen ins Gesicht trieb, einfach toll…

Meiner Meinung nach wird der Rolli-Segway, in welcher Ausführung auch immer, sich aufgrund seiner einfachen, komfortablen und flotten Fahrweise, trotz seiner Größe, Gewichts und seines hohen Anschaffungspreises tendenziell als eine Variante des Elektrorollstuhls durchsetzen.

Noch ist “Die Genny” ein Fahrzeug fĂĽr körperlich fittere Rollifahrer. Bis zum alltagstauglichen Hilfsmittel fĂĽr uns “MĂĽde Krieger” werden wir noch ein bisschen warten mĂĽssen, aber der Anfang ist gemacht!

Wenn sie mich nicht hätten losfahren lassen, wäre ich auf dem Teil in “Sitzstreik” getreten ;-)

 

Rolli-Segways gibt es auch von einer deutschen Firma:

www.mobilitycube.de

Dieses Modell erachte ich als sehr günstig, könnte aber ansonsten nicht mehr berichten, als das, was auf der Page zu Sehen ist.

Lest den Kommentar ĂĽber die Genny und Cube eines Interessenten , auch Rollifahrer!!!