Archiv für die Kategorie „Bremskeil“

Eigude Pranger XXIII

Freitag, 4. Januar 2013

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Rollstuhlrampen-Wiedereröffnung

Am 25. November 2012 fiel einem Passanten beim Verlassen meiner “Stammpostfiliale” am Südbahnhof in Frankfurt ein Brocken von der Fassade auf den Rücken.

Daraufhin wurde außergewöhnlich kreativ zum Schutz gegen herabfallende Steine ein Gerüst aufgestellt.

Ãœber diesen Vorfall berichtete die Frankfurter “Neue Presse” am 9. Dezember 2012 unter der Ãœberschrift:

Kleiner Stein, großer Ärger

nachzulesen, hier klicken

Ich bekam von einer Bekannten den Tipp, ich solle mir diese Schutzüberdachung einmal etwas genauer ansehen.

Man habe vermutlich nur, um uns Rollstuhlfahrer zu schützen, das Gerüst so geschickt aufgestellt, dass man die Rampe neben der Treppe seit ca. vier Wochen zum Eingang der Postfiliale nicht mehr befahren könne.

Wer will schon vor Weihnachten als Rollstuhlfahrer zur Post???

Über diese Rampe schrieb ich bereits schon einmal einen Blog, siehe älteren Beitrag.

Gestern machte ich einen kleinen Ausflug zu dieser Post, natürlich nur, um mir die neuen 58 Cent Briefmarken zu kaufen. ;-)

Vor dem Gebäude hatte ich einen lautstarken Disput mit einem Fußgänger, ob sein Auto nur einen oder zwei Behindertenparkplätze blockiere. Ich konnte nicht aus meinem Auto aussteigen, war vielleicht besser so.

Aus unbestätigter Quelle erfuhr ich, dass gegen diesen Behindertenparkplatzblockierer eine Anzeige wegen eines Falschparkens am gestrigen Tage vor einer Post eingeleitet werden würde.

Nun gut, zu meinem Erstaunen stellte ich fest, dass die Rampe problemlos als Rollifahrer zu befahren war. Wo war der Schildbürgerstreich?

Von einer Postmitarbeiterin erfuhr ich, dass man ein paar Stunden zuvor die Rampe nach vier Wochen “wiedereröffnet” hätte.

Als ich wieder Auto saß, sah ich wie sich ein Fußgänger anscheinend am oberen Gerüstrohr den Kopf stieß, als er mit Frau und Kinderwagen die Rampe herunterlaufen wollte.

Wie hoch das Querrohr ist, weiß ich nicht, ich habe darunter durchgepasst ;-)

Ich erwarte bereits den nächsten Artikel in der “Neue Presse”.

Eigude Pranger XXI

Mittwoch, 28. November 2012

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Am Donnerstagabend war es wieder einmal soweit; Petrus hatte beschlossen, dass es wieder einmal Zeit wäre, ausgiebig die Autos zu waschen.

Als ich mit meinem Auto endlich zuhause ankam, stellte ich zu meiner Freude fest, dass netterweise ein Kleinbus auf meinem persönlichen Parkplatz stand und mir das markierte Behindertensymbol trocken hielt.

Ich blieb mit meinem Auto auf der Straße im totalen Halteverbot stehen und machte erst einmal Fotos. Danach wollte ich meine Frau oben in der Wohnung anrufen um nächste “Schritte” zu planen.

Plötzlich hörte ich ein deutliches Jaaaa…!!!

Eine freundliche Dame in blauer Uniform vom Frankfurter Ordnungsamt stand neben meiner Fahrertür und wollte mich vermutlich darauf hinweisen, dass mein Standplatz eventuell etwas ungünstig gewählt sei.

Ich antwortete auch mit einem Jaaa… und machte die Dame darauf aufmerksam, dass mein personalisierter Behindertenparkplatz derzeit nicht zur Verfügung stand, aber anscheinend ein Zettel in der Windschutzscheibe läge.

Die Dame kümmerte sich sofort um eine Herausforderung, das Wort “Problem” habe schon vor Jahren aus meinem Wortschatz gestrichen.

Auf dem Zettel stand folgendes:

Ich bin schwanger!!!

…und eine Handynummer.

Die Frau von Ordnungsamt – und auch ihr Blutdruck schien etwas anzusteigen – ließ von der Zentrale die Nummer anrufen.

Ihr Kommentar:  Ich bin bei der Stadt und nicht von der Telekom!!!

Nun stellte sie erst einmal ein 35 €  Behindertenparkplatzsondernutzungsmietticket aus.

Als sie zu mir kam und mir berichtete, man habe beim Anruf bei der Behindertenparkplatzblockiererin das Gespräch weggedrückt, beschlossen wir gemeinsam, Abschleppen!!!

Kurz bevor der Abschleppwagen gerufen wurde, kam die Lady mit vermeintlichen zukünftigen Erdenbürger zu ihrem Auto zurück und holte sich von der Dame in Uniform erst einmal einen Einlauf mit Honig und Senf ab. Ich blieb diesmal wirklich ruhig, das war auch schon anders (siehe älteren Beitrag) und fragte die Dame lediglich, wie ich ihren Zettel da oben auf der Armatur des Busses hätte lesen solle.

Darauf die Antwort: Das stimmt…na toll…!!!

Als die Busfahrerin weg fuhr, hörte ich von meiner neuen Freundin den Kommentar:

Schwanger ist ein Zustand und keine Krankheit.

Und eine Behinderung schon einmal gar nicht!!!

Hätten vorzeitig die Wehen eingesetzt, würde ich vielleicht immer noch im Regen im Auto sitzen.

Bremskeil Part XIII

Freitag, 9. November 2012

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Am Montagabend wollte ich “nur” mal auf die Schnelle Tanken!!!

Da war es wieder,

“Das Nur-Wort”,

das mich noch irgendwann in den Wahnsinn treibt.

Die Tanke mit der gelben Mupfel hat vor ein paar Jahren den Tankwart wieder eingeführt. Daher fahre ich meistens zu dem gelben Verein, aber diesmal nicht zu meiner Stammtanke.

Diese hatte leider keinen Tankwartservice, deshalb fuhr ich bis zum Kassenschalter und winkte mit meinem gelben

Bitte Abstand halten Schild, mit Behindertensymbol

(siehe älteren Beitrag),

für die Seitenscheibe.

Der Kassenwart nickte mir zu, kam heraus und steckte mir den Rüssel ins Auto. Nachdem mein Bargeld-Budget von 40€ erschöpft war, zog er den Stutzen wieder heraus, kassierte mich ab.

Ich wünschte ihm noch eine schönen Abend und fuhr mit meinem POEL SATRA los. Als ich wieder auf der Straße war, blinkte mich das Auto hinter mir auf, dann sah ich auch schon meinen

Tankstopfen fliegen!!!

Selbst nach intensiver Suche konnte mein Originaltankstopfen nicht mehr geortet werden. Jetzt habe ich einen Verschlussstopfen aus dem Fundus der Tanke.

Möglicherweise war er von einem 911er, was meine etwas ruppige Fahrweise von Gestern erklären würde ;-)

Hier geht’s,…ääh..fährt man zur

Eigude Pranger XX

Samstag, 13. Oktober 2012

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Unglaublich aber wahr, öfter mal was Neues…

Heute war ich auf der

Buchmesse in Frankfurt.

Dort wollte ich meinem Freund und Autor Roberto Sastre treffen.

Ãœber das Wiedersehen mit ihm werde ich noch in einem eigenen Blog berichten.

Als ich aus der Halle 3 nach draußen fuhr, wo es hauptsächlich Kinderbücher, Comics, und vermutlich menschliche Wesen in Manga-Kostümen gab, ist es passiert.

Mich schnappte plötzlich, recht rabiat ein mir unbekannter Mann an den Schiebegriffen von meinem Rolli und schob mich ohne mich zu fragen, recht zackig über eine kleine Straße in Richtung Hauptplatz der Messe.

Auf der Straße waren außer mir nur Fußgänger, für Autos war dieser Übergang gesperrt.
Da half auch kein Schreien, der Mann ließ meine Hörnchen nicht los.

Ich war leicht panisch, hatte aber Glück, dass mich dieser Mensch nicht aus dem Rollstuhl geschubst hat.

Wenn da ein kleiner Bordstein gewesen wäre, hätte ich die Verbundsteinen geleckt.

Was war da los???

Just in dem Moment, als ich auf der anderen Seite der Straße war, kamen drei schwarze Autos mit Blaulicht um die Ecke geschossen.
Die eine Limousine hatte das

Nummernschild 0-1

und zwei bunte Fähnchen mit einem schwarzen Adler an den Kotflügeln.
Da saß doch hat tatsächlich unser

Bundespräsident Joachim Gauck

hinten im Auto.
Das wäre es mal wieder gewesen wenn mich der Bodyguard unseres Staatsoberhaupts aus dem Rolli geschubst hätte.

Jeder der meinen “Eigude Blog” (klicke Startseite ) nicht kennt, sollte wisen, dass ich mir das letzte mal als ich aus dem Rolli fiel, mein Schien- und Wadenbein gebrochen hatte (siehe ältere Beiträge).

Als ich dem Mann mit Knopf im Ohr mit Nachdruck erklärte, dass ich diese Aktion gar nicht gut fand, sagte er zu mir:

Das ist der Präsident, das ist halt so!!!

 

Als ich mit dem Auto nach Hause gefahren bin, hat mich dieser Korso noch mal ausgebremst, jetzt nächtigt unser Präsi im Grandhotel bei mir um die Ecke.  

Es würde mich wirklich interessieren, ob dieser Bodyguard jemals schon einmal Herrn Schäuble durch die Gegend geschoben hat.

3. Nachtrag zum Artikel Eigude Pranger XIII

Dienstag, 21. August 2012

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3. Nachtrag zum Artikel Eigude Pranger XVIII vom 25.07.12

Weitere Artikel vom: 31.07.12 und 06.08.12

Ich habe letzte Woche von IM-Rödelheim erfahren, dass mein Lieblingsschild

Am Bahnhof Rödelheim in Frankfurt nach über drei Monaten leider entfent wurde…snief… :-(

Neue Schilder:

Foto: Rödelheim Blog und P._

Die neuen Rampen sind zwar immer noch nicht flacher und es ist zu hoffen, dass immer die Aufzüge funktionieren.

Wenn diese aber defekt sind, dürfen wir Rollifahrer uns jetzt wenigstens mit freundlicher Zustimmung der Stadt Frankfurt und der Deutschen Bahn mit dem Rolli höchst offiziell, auf “Eigene Gefahr”, die 10 %- Rampe herunterstürzen.

Nach Aussage der “Behinderten Beauftragten der Stadt” sei eine Abflachung der Rampen nicht geplant.

Angeblich hätten die Rampen eine Bodenheizung!!!

Über die unendliche Geschichte des Umbaus des Bahnhofes gibt es einen eigenen Blog: Bahnhof-Rödelheim-Blog

Netterweise wurde unser Dankesschreiben, welches sich ja eigentlich auf das alte Schild bezog nicht entfernt. Wobei….der Text passt ja noch! ;-)

2. Nachtrag: Eigude Pranger XVIII

Montag, 6. August 2012

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Nachtrag zum Artikel Eigude Pranger XVIII vom 31.07.12

Das

“Danksagungsschreiben ist wieder da!”

Nach mehrtägiger Abwesenheit, ich tippe auf partielle Verschiebung des Raum-Zeit-Kontinuums, sprich unser Schild war weg, hängt es seit 04.08.12 wieder an der Westseite des Bahnhofs…???

Jetzt ist auch unser Oberbürgermeister Peter Feldmann involviert: (Siehe Artikel Rollingplanet.net)

Nachtrag: Eigude Pranger XVIII

Dienstag, 31. Juli 2012

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Nachtrag zum Artikel Eigude Pranger XVIII vom 25.07.12

Ich habe gestern Abend die traurige Nachricht erhalten, dass von Unbekannten unser geliebtes

Dankesschreiben an die Stadt Frankfurt

schon nach einer Woche am

“Befahren-für-Rollstuhlfahrer-Verboten-Schild”

 

entfernt wurde.

Vielleicht nimmt ja zukünftig ein Verwandter seinen Platz ein?

Eigude Pranger XVIII

Mittwoch, 25. Juli 2012

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Unfassbar…!!!

Als waschechter Frankfurter bin ich auf meine Heimatstadt stolz, aber Zuviel ist Zuviel!!

Ich habe in der Internetzeitung Rollingplanet gelesen, dass es eine neue Unterführung am Bahnhof Rödelheim (einem Stadtteil in Frankfurt) gäbe. Sieht ein bisschen wie ein Amphitheater aus.

Diese Unterführung sei so ein Politikum, dass sich mittlerweile sogar eine Bürgerinitiative gegründet habe. Die “Wutbürger” sind von allen Seiten im Anmarsch…

Unter anderem wurde nach fast vollendeter Fertigstellung der Unterführung bei einer Begehung festgestellt, dass die nagelneuen mächtigen Betonrampen auf beiden Seiten der Gleise 10% Steigung hätten.

Rampen im öffentlichen Bereich sind immer nach DIN 18024-1 und DIN 18040-1 mit max. 6% und ohne Quergefälle auszuführen! (Quelle: barrierefrei bauen
mit nullbarriere.de
)

Dies hat zur Folge, dass die Rampen nicht nur für Rollstuhlfahrer sehr steil sind, sondern auch für Benutzer von Rollatoren, Radfahrern und Personen mit Kinderwägen.

Die Stadt Frankfurt hat Kreativität bewiesen und kurzerhand ein Verbotsschild aufgehängt, das allen Rollstuhlfahrern das Befahren der Rampen verbietet.

Man könne ja die Aufzüge benutzen, was durchaus richtig ist, wenn gewährleistet wäre, dass diese immer funktionierten. Ich kenne keinen Rollstuhlfahrer, der nicht mindestens einmal vor einem defekten Aufzug stand.

Das Verbotsschild ist mit Worten kaum zu beschreiben!
Unfassbar…. Wie kann man pauschal allen Rollstuhlfahrern das Befahren der Rampen verbieten.

Dieses Schild hat keinen anderen Grund als sich als Stadt versicherungstechnisch aus der Verantwortung zu stehlen, wenn jemandem etwas passieren sollte.

Der Anfang ist gemacht. Ab jetzt werden Fehlplanungen mit Verbotsschildern kompensiert.

Wir haben uns gestern mit leider nur drei Rollstuhlfahrern am Bahnhof getroffen um uns die Rampen etwas genauer anzusehen und die Einführung dieses neuen “Verbotsschildes” gebührend mit einem Gläschen Sekt zu feiern.

Höchst illegal wurden die Rampen auf beiden Seiten befahren. Wir kamen zum Ergebnis, dass ein fitter Rollifahrer, jemand mit einem E-Rolli, einem motorunterstützten Aktivrolli oder mithilfe einer Begleitperson die Rampen überwinden kann.

Das Schild entspricht nicht der STVO und ist so hoch montiert, dass es sowieso kein Rollstuhlfahrer sieht!

Ein Danksagungsschreiben und ein paar Blumen wurden am neuen “Rollstuhlfahrerlieblingsschild” angebracht.


Wir danken nochmals der Stadt Frankfurt für die uns Rollstuhlfahrern entgegengebrachte Fürsorgepflicht, die uns mit diesem “Befahren-Verboten-Schild” entgegengebracht wird.

Es grüßen Steffen Löw und Jens Maspfhul

Kontakt: rollinator@eigude.de

Eigude Pranger XVII

Freitag, 22. Juni 2012

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Rollstuhlrampenblockierer

Ich habe derzeit einige angefangene Artikel.

Die müssen aber mit der Veröffentlichung warten, denn das was mir gestern passiert ist, muss raus…

Als ich 2005 noch als Fußgänger mit meiner Frau und einer freundlichen Bank eine Eigentumswohnung, in der ich heute noch wohne erwarb, war da mit einem kleinen Aufpreis auch ein Parkplatz gegenüber der Eingangstür mit dabei.

Hammer… Ein eigener Parkplatz in Frankfurt!!!

Der Parkplatz ist für mich zum Einsteigen vom Rolli ins Auto leider zu schmal, daher habe ich auf der Straße einen Behindertenparkplatz beantragt und eingerichtet bekommen (siehe ältere Beiträge).

Ich bekomme recht viel Besuch von Physiotherapie, Freunden und andern Personen, die mir bei den unterschiedlichsten Sachen helfen.

Die kommen bestimmt nur so oft zu mir, damit sie meinen Parkplatz benutzen können… ;-)

Mit all meinen Nachbarn habe ich ein gutes Verhältnis.

Einer von ihnen besitzt mehrere Taxis, die dann beim Fahrerwechsel bei uns im Hof oder Straße manchmal etwas unkonventionell abgestellt werden, besonders wenn er neue Fahrer hat.

Letzte Woche stand auf meinem markierten Parkplatz (siehe Bild Lifter) mindestens drei Mal so ein beiges Gefährt, und das auch noch als ich am Sonntagmorgen Besuch bekam, wenn man sowieso nicht weiß wohin mit seiner Karre!!!

Am selben Tag habe ich meinen Nachbarn als ich ihn traf unmissverständlich darauf hingewiesen, dass er seinen Fahrern sagen soll, dass ich nie mehr eines von seinen Taxis auf meinem Parkplatz sehen will.

Gestern am Freitag bin ich mit meinem

Plattform-Treppenlifter

von meiner Wohnung im 1. Stock heruntergefahren und wollte über meine Blumenrampe (siehe ältere Beiträge) das Haus verlassen.

Mein niedriger Blutdruck war schlagartig geheilt.

Ich neige nicht zum Hyperventilieren, gestern war es aber fast soweit.

Nach ca. 2 Minuten und dem Foto, war ich wieder etwas ruhiger und ich klingelte bei meinem Rollstuhlrampenblockierer:

FAHREN SIE SOFORT DAS TAXI WEG!!!

 

Ich sollte noch erwähnen, dass auf meinem Parkplatz kein Auto stand.

Eigude Pranger XVI

Freitag, 8. Juni 2012

Startseitedes Eigude Blog

Gestern wollte ich mir meiner Frau nach langer Zeit wieder einmal einen Film im Kino ansehen.

Die Sitzplatzreservierung gestaltete sich etwas schwierig, da dies nur online möglich war und man den “Einen” Rollifahrer-Stellplatz zwar anklicken konnte, es passierte aber ansonsten nichts.

Ich versuchte mehrfach im Kino anzurufen und lernte, dass nach ca. 30 maligen klingeln man von der Telefonanlage herausgekegelt wird.

Wir reservierten die zwei Sitzplätze neben dem Rollifahrerplatz (optisch waren die Plätze nebeneinander) und fuhren mit dem Auto zum Kino.

Zu meiner Ãœberraschung waren am Hinterausgang tatsächlich alle zwei Behindertenparkplätze frei, wobei auf dem einen zwei Fußgänger mit reichlich Werkzeug standen, die mir aber sofort Platz zum “Einparken” machten.

Ich drehte mein Auto in einer Einbahnstraße und parkte verkehrt herum, da das Aussteigen für mich trotz Hilfe an der Bürgersteigseite kaum möglich ist und mein Rollstuhlverladesystem dort schlecht funktioniert.
Hierfür habe ich ein zusätzliches “Ausweiskärtchen” gebastelt, damit mir unsere Freunde und Helfer hoffentlich keinen neuen Parkplatz suchen.

In der Zwischenzeit kam auch ein Leih-Kleinbus, stellte sich auf den anderen Behindertenparkplatz, und die zwei Burschen verstauten ihr Werkzeug. Ich sagte nichts, das Einladen konnte ja nicht lange dauern.

An der Kinokasse erklärte man mir, dass man den Rolliplatz auch online buchen könne, das würde aber manchmal nicht funktionieren. Na toll…!!
Nun gut, wir mussten nur eine Kinokarte bezahlen und der Rolliplatz war auch noch frei.

Auf halber Höhe im Kino, kein direkter Vordermann, das war doch mal was.
Die Sitznummern waren etwas eigenartig, Sitz 13 und Sitz 91, das würde aber stimmen.

Da hat sich ein Bauingenieur selbst übertroffen. Hier wurde vermutlich nach neusten Vorgaben der EU zur Inklusion (Gleichstellung von Behinderten und nicht Behinderten) gebaut. Genial, eine eigene

Rollstuhlfahrer Wartezone im Kino.

Lobenswert, das Nottelefon an der Wand und der großzügige Stellplatz direkt neben einem Notausgang.

Man beachte die extra hochgezogene

 Antiknutschmauer,

die auch unerwünschte Gespräche während des Films mit der Begleitung rigoros unterbindet.

Einem romantischen Kinobesuch stand eigentlich nur eine Wand im Wege.

Der Film war spitze, da gab es sogar ein Rollstuhlfahrer.
Er spielte in einen Land, in dem traditionell gebratene, amputierte, Amphibien-Sprung-Gliedmaßen verspeist werden*.

Als ich wieder am Auto war, ärgerte ich mich ein bisschen, dass der Kleinbus immer noch auf dem zweiten Behindertenparkplatz stand.

Ich weiß, dass die Brandschutzvorschriften in einem Kino heftig sind, aber

DIE MAUER MUSS WEG!!!

Es ist mir immer noch ein wenig unklar, auf was ich in der Wartezone eigentlich warten sollte, da kam noch nicht einmal jemand mit Eiskonfekt.

*Frankreich, (Froschschenkel) ;-)

Nachtrag:

Habe heute am 11.06.12 den Kinobetreiber angeschrieben, siehe Kommentar!

Hier geht’s,…ääh..fährt man zur
 

Nachtrag: Bremskeil Part XIII Ich bin schuld!

Samstag, 5. Mai 2012

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Ich äußerte im Artikel vom 14.04.12 den Verdacht (siehe älteren Beitrag), dass ich möglicherweise ein Fehllieferungsgott sei, da bei mir NIE die bestellten Tabletten und Hilfsmittel ankommen.

Gestern war es wieder soweit, schon wieder die falschen Kompressen!!!

Meine E-Mail fiel recht kurz aus, dafür mit

Memorybild für die Lagerarbeiter

Ich erhielt vom Sanitätshaus sofort eine Antwort:

…was soll ich sagen, ich denke die vorangegangene Mail ist selbstsprechend!!!

Das Bild wird mein neuer Hintergrund ;) )

Ich hab Ihren Fall sogar in der Abteilungsbesprechung gehabt, bei dem Namen sollte es klingeln… Ich weiss nicht was ich da noch machen soll… Tut mir echt leid!

 

Kurz später erhielt ich folgende E-Mail in Kopie:

Man beachte die 31 Ausrufezeichen in nur 7 Sätzen.

Hallo alle Zusammen, UND VOR ALLEM LIEBE KOLLEGEN AUS UNSEREM LAGER!!!!!!

Es ist keinen Monat her, dass unser Kunde Herr Rollinator sagenhafte 3 Versuche gebraucht hat um seine Kompressen in der gewohnten Art und Weise zu bekommen !

NÄMLICH VLIESSKOMPRESSEN VON MAIMED STERIL!!!!!!!!!

Ich weiss nicht warum das so ein Problem ist, aber es kann einfach nicht wahr sein, dass der Kunde schon WIEDER die falschen Kompressen bekommen hat, zumal ich euch extra nochmal drauf hingewiesen hab dass ihr in die folgenden bereits gepackten Lieferungen reinschauen sollt!!

Ich bin froh, dass Herr Rollinator einfach ein unglaublich geduldiger Mensch ist, aber ich als Kunde wäre AUSSER MIR!!!! Und das mein ich ernst!!

Ich finde das nicht lustig, weil ich leider keine Entschuldigung mehr hab!

Bitte die WARE ZURÜCKHOLEN UND DIE RICHTIGEN ZUSCHICKEN UND DIE FÜR DAS NÄCHSTE MAL AUCH DIREKT ÄNDERN!!!!!!

(Orginalformatierung und Farbe der E-Mail wurde nicht geändert, der Namen schon.)

Badumbau unendliche Geschichte (vorerst letzter Teil)

Sonntag, 29. April 2012

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 Der Stein des Anstoßes

 

Der Umbau meines schmalen fußgängertauglichen Bades zu einer

Rollstuhlfahrer-Wohlfühloase

war im Herbst 2008 mit dem Versetzen einer Wand und dem Einbau einer bodengleichen Dusche doch recht nervenaufreibend.

Lest die älteren Beiträge “Badumbau Part 1-4″, und entscheidet selbst, ob die Tränen vom Lachen oder Weinen kommen ;-)

Ich war vom Krankenhaus bereits ein paar Tage zu Hause, als zuletzt das Waschbecken montiert wurde.
Der Umbau war bereits nach wenigen Wochen quasi abgeschlossen.

Da war nur noch eine Kleinigkeit. Der neue Abfluss von Waschbecken und Badewanne kränkelte ein wenig. Das Wasser lief zwar halbwegs vernünftig ab, aber nach ca. 25 Sekunden fing der Abfluss mit mir in einer mir unbekannten Sprache an zu kommunizieren.

So ungefähr:
Gurgel, gurgel, röchel, röchel, blurb, blurb und wieder von vorne.
Manchmal schien er Namen zu rufen.

Das war mir alles nicht ganz geheuer, jeder kennt den Abflussgeist, die „Maulende Myrte“ von Harry Potter.

Nach mehreren erfolglosen Versuchen, das Abflussrohr professionell mit einer Spirale durch Reinigung „mundtot“ zu machen, entschied ich mich mit Hilfe einer Kamera den Rohrgeist zu besuchen.

So ein Film hat schon was, wenn man durch sein eigenes Abflussrohr klettert.
Während des Umbaus ist den Kollegen ein kaum erwähnungswürdiges ca. 4cm x 4cm kleines Missgeschick passiert, sprich im Abflussrohr steckte ein „Stein“.

Als die Gas-Wasser-Heizung-Schwimmbadbau-Videofachkraft Rööö…., die den Text, „Anschluss Waschbecken bis Wiederstand“ mit „ie“ schrieb (siehe Bild),  ;-)

mir berichtete, dass man den Stein nur von meinen Nachbarn unter mir entfernen könne, war ich schon etwas ruhiger.

Dann stemmen die mir wenigstens wegen des blöden Steins nicht mein nagelneues Bad auf.

Es taten mir aber meine Nachbarn so leid, so dass ich nicht sofort das Entfernen des Steines veranlasste.

Jetzt 3,5 Jahre später sind meine Nachbarn ausgezogen, und es wurde der Stein des Anstoßes endlich entfernt.

Derzeit fehlen mir die morgendlichen „Gurgelgespäche“ noch nicht. Sollte ich sie aber vermissen, habe ich sicherheitshalber einen Video mit den letzten Worten des Steins gedreht.

Bremskeil Part XIII Ich bin schuld!

Samstag, 14. April 2012

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Wenn ich alle 3 Monate am Quartalsanfang in die Schlangengrube springe, über der das Schild

“Benötigte Tabletten und Hilfsmittel”

hängt, gebe ich mir mittlerweile pauschal selbst die Schuld. Wenn trotz all meiner Bemühungen nie etwas sofort klappt, muss es letztendlich an mir selbst liegen, anders ist das für mich nicht mehr zu erklären.

Im Buch “Per Anhalter durch die Galaxis” von Douglas Adams gibt es einen Lastwagenfahrer, der immer im Regen mit seinem Auto unterwegs ist. Kaum zu glauben…er ist ein Regengott, er weiß es halt selbst nicht.

So ähnlich ist es bei mir mit meinen Bestellungen der Tabletten und Hilfsmittel bestimmt auch, denn ich müsste ansonsten behaupten, dass keiner mehr seine Arbeit ordentlich macht, und so anmaßend bin ich nicht.

Nachdem ich alle 3 Monate meinen 10 €-Mitgliedsbeitrag bezahlt habe, geht der Spaß wieder los. Ich bekomme von meinem Hausarzt ein Bündel Rezepte, bei denen man bei 16 Positionen nicht erwarten kann, dass alles richtig ausgefüllt ist. Es muss an meinem Karma liegen, dass selbst die korrigierten Rezepte manchmal auch noch kleinere Fehler aufweisen.

Wenn alles stimmt, werden die Rezepte dann in 2 Häufchen getrennt, Hilfsmittel- bzw. Tablettenrezepte, und dann sofort eingescannt, denn ich traue mir selbst nicht mehr.

Ich möchte an dieser Stelle darauf hinweisen, dass ich immer so ziemlich den selben Kram benötige.

Die Bestellung der Hilfsmittel tätige ich per E-Mail, wobei ich die eingescannten Rezepte anhänge, und die Originalrezepte dann später auf dem guten alten Postweg nachschicke.

Für meine Apothekenbestellung benutze ich ein herkömmliches Telefon. Die Wahrscheinlichkeit, dass ich abends dann alle Tabletten wie geordert in den richtigen Mengen und von den richtigen Herstellern erhalte, geht gegen null und gehört ins Reich der Phantasie.

Man kann doch auch nicht ernsthaft erwarten, dass bei einer Nachlieferung, bei der auf dem Lieferschein 3 Päckchen stehen, auch 3 Päckchen darin sind. Bei 2 Päckchen sind noch 66% richtig, Note 4. Ausreichend, na gut…

Die Tablettenmenge war diesmal richtig, aber dafür der Lieferschein nicht.

Jetzt hat der Bote mir ein Päckchen Tabletten in den Briefkasten geworfen, die ich persönlich heute noch zurückbringe, wobei ich der Überzeugung bin, dass ich genau dieses Päckchen in 3 Monaten sowieso wieder in meinen Händen halte, das sind keine Aspirin.

Warum klappt das nie, das kann nur an mir liegen…

Mit meinen Hilfsmitteln ist es auch nicht besser.

Durch den so genannten Direktversand erhalte ich meine Materialien von 4 verschiedenen Zustellern, die mich zwischen 10 und 19 Uhr beehren.

Die Jungs wollen mir immer die Kartons auf die Knie stellen und wegrennen, das find ich gar nicht gut. Am Abend erinnert meine Wand im Flur mit seinen ganzen Kartons dann immer ein bisschen an die Berliner Mauer. Ich habe den Verdacht, dass die nur Zusteller heißen, weil sie einem immer den Flur zustellen.

In einem der Versandlager scheinen die zu viel Kartonage und Füllmaterial zu haben. Für 4 Päckchen Kompressen und 1 Liter Reiniger benutzen die einen Karton von 60cm x 60cm. Wie mein Freund immer zu sagen pflegt: Logistik hat nichts mit Logik zu tun.

Diesmal waren es auch noch die falschen Kompressen, die können ihren Karton wieder abholen, solange steht der mir wieder nur wieder im Weg rum. Vielleicht werfe ich denen aus Rache noch ein paar alte Ordner aus meiner Ausbildungszeit mit in die Kiste.

Ich möchte mich nicht mehr aufregen und halte es wie Douglas Adams:
Ich bin wahrscheinlich ein

Fehllieferungs-Gott.

Wenn immer alles gleich klappen würde, könnte ich bestimmt ein paar Tabletten weniger nehmen ;-)

New translations: All around my broken leg!

Freitag, 6. April 2012

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Click on the picture to read the complete story around my

broken leg!

Now all related blogposts available in English!

Lasst euch nicht “Klein” kriegen!!!

Donnerstag, 5. April 2012

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Wer glaubt, er sei als Rollifahrer zu klein um etwas zu erreichen und zu verändern, soll mal versuchen mit nur einer Mücke im Schlafzimmer die Nacht zu verbringen!

Wer da wohl freiwillig im Wohnzimmer die Couch aufsucht? ;-)

Durchsetzungsvermögen hat nichts mit der Größe, oder Anzahl der Mitstreiter zu tun, wenn das auch an so manchen Stellen die allgemeine Meinung zu sein scheint..!!!

Man kann sich gegen jeden und alles durchsetzten, da “geht” immer was, wenn man sich nicht gleich alles gefallen lässt.

Hobbits aller Nationen vereinigt euch!!!…ok, jetzt kommen wieder die Tabletten durch.

Die unter uns Vielfahrern geheim gehaltene

Eintags-Stubenfliegen-Technik

ist seit Jahrhunderten ein altbewährtes Mittel zur Durchsetzung unserer Interessen, den “Schläfern” gegenüber.

Sollte die auch mehrfach angewendete Eintagsstubenfliegentechnik, nach dem Prinzip “Nevrnen, Nerven, Nerven”,  nicht den erwünschten Erfolg bringen, ist nun auf die recht rabiate

Mückenschwarm-Variante

ausweichen.
Bei dieser werden dann der Sachverhalt an die verschiedensten Stellen gestreut. Als erstes, an den Chef des “Schläfers”, dann an dessen Chef und der hat bestimmt auch noch einen. Die Informierung des konspirativen Presse-Schwarms ist dabei eventuell auch hilfreich.

Im Falle eines Versuches des “Aussitzens” einer Problematik, ist der Schläfer dem Rollifahrer prinzipiell chancenlos ausgeliefert, wenn dieser nicht sofort mit der weißen Fahne winkt.

Etwas über sich “Ergehen” zu lassen, ist für uns vom “Fahrenden Volk” nicht akzeptabel und beleidigt unseren Stand.

Mich kriegt keiner mehr “Klein”, 138 cm Gesamthöhe sitzend im Rolli. Ich gebe keinen Zentimeter mehr her, es sei denn, ich habe einen Platten ;-)