Archiv für die Kategorie „Hilfsmittel“

Badumbau unendliche Geschichte (vorerst letzter Teil)

Sonntag, 29. April 2012

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 Der Stein des Anstoßes

 

Der Umbau meines schmalen fußgĂ€ngertauglichen Bades zu einer

Rollstuhlfahrer-WohlfĂŒhloase

war im Herbst 2008 mit dem Versetzen einer Wand und dem Einbau einer bodengleichen Dusche doch recht nervenaufreibend.

Lest die Ă€lteren BeitrĂ€ge “Badumbau Part 1-4″, und entscheidet selbst, ob die TrĂ€nen vom Lachen oder Weinen kommen ;-)

Ich war vom Krankenhaus bereits ein paar Tage zu Hause, als zuletzt das Waschbecken montiert wurde.
Der Umbau war bereits nach wenigen Wochen quasi abgeschlossen.

Da war nur noch eine Kleinigkeit. Der neue Abfluss von Waschbecken und Badewanne krĂ€nkelte ein wenig. Das Wasser lief zwar halbwegs vernĂŒnftig ab, aber nach ca. 25 Sekunden fing der Abfluss mit mir in einer mir unbekannten Sprache an zu kommunizieren.

So ungefÀhr:
Gurgel, gurgel, röchel, röchel, blurb, blurb und wieder von vorne.
Manchmal schien er Namen zu rufen.

Das war mir alles nicht ganz geheuer, jeder kennt den Abflussgeist, die „Maulende Myrte“ von Harry Potter.

Nach mehreren erfolglosen Versuchen, das Abflussrohr professionell mit einer Spirale durch Reinigung „mundtot“ zu machen, entschied ich mich mit Hilfe einer Kamera den Rohrgeist zu besuchen.

So ein Film hat schon was, wenn man durch sein eigenes Abflussrohr klettert.
WĂ€hrend des Umbaus ist den Kollegen ein kaum erwĂ€hnungswĂŒrdiges ca. 4cm x 4cm kleines Missgeschick passiert, sprich im Abflussrohr steckte ein „Stein“.

Als die Gas-Wasser-Heizung-Schwimmbadbau-Videofachkraft Rööö…., die den Text, „Anschluss Waschbecken bis Wiederstand“ mit „ie“ schrieb (siehe Bild),  ;-)

mir berichtete, dass man den Stein nur von meinen Nachbarn unter mir entfernen könne, war ich schon etwas ruhiger.

Dann stemmen die mir wenigstens wegen des blöden Steins nicht mein nagelneues Bad auf.

Es taten mir aber meine Nachbarn so leid, so dass ich nicht sofort das Entfernen des Steines veranlasste.

Jetzt 3,5 Jahre spĂ€ter sind meine Nachbarn ausgezogen, und es wurde der Stein des Anstoßes endlich entfernt.

Derzeit fehlen mir die morgendlichen „GurgelgespĂ€che“ noch nicht. Sollte ich sie aber vermissen, habe ich sicherheitshalber einen Video mit den letzten Worten des Steins gedreht.

Nachtrag Hilfsmittel Tipps und Tricks XLIX

Mittwoch, 18. April 2012

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Ich freue mich immer, wenn nicht nur mein Blog gelesen wird, sondern mir auch andere Tipps geschickt werden.

Ich hatte im Blog vom 04.02.2012 berichtet (siehe Ă€lteren Beitrag), wie schnell bei einer Vollbremsung beim Auto sich der Behindertenparkausweis selbststĂ€ndig macht und sich in den LĂŒftungsschacht der Windschutzscheibe verabschiedet.

Da hat sich doch ein in der Problematik involvierter Privatmann aus Potsdam Gedanken gemacht und einen

Parkausweishalter

entwickelt. Das Ding ist klasse und bekommt nach mehrwöchigen Dauertest des unbestechlichen (außer mit frischen Nussecken), unabhĂ€ngigen Rollinator-Testteams, den neuerschaffenen

Roll-On Innovationspreis an der silbernen Steckachse

fĂŒr Hilfsmittel verliehen. Bei der Parkausweishalterung handelt es sich um einen aus Plexiglas gefertigten Halter, in den man die gĂ€ngigen Behindertenparkgenehmigungen, oder auch einen Anwohnerparkausweis einstecken kann.

Dieses Teil hat am unteren Bereich einen Schwalbenschwanz mit dem der Halter in den viel gefĂŒrchteten LĂŒftungsschlitz gesteckt wird. Dabei kippt das Konstrukt nach oben, so dass der Ausweishalter parallel zur Windschutzscheibe klemmt.

Der Ausweis wird dadurch sehr gut gesehen, kann aber auch bei Bedarf “tetraleicht” jederzeit aus dem Halter genommen werden.

Es handelt um ein gut durchdachtes neues Hilfsmittel, das nicht nur sehr funktional ist, sondern auch einen vernĂŒnftigen Preis hat.

NĂ€here Infos unter www.parkausweishalterung.de

Bremskeil Part XIII Ich bin schuld!

Samstag, 14. April 2012

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Wenn ich alle 3 Monate am Quartalsanfang in die Schlangengrube springe, ĂŒber der das Schild

“Benötigte Tabletten und Hilfsmittel”

hĂ€ngt, gebe ich mir mittlerweile pauschal selbst die Schuld. Wenn trotz all meiner BemĂŒhungen nie etwas sofort klappt, muss es letztendlich an mir selbst liegen, anders ist das fĂŒr mich nicht mehr zu erklĂ€ren.

Im Buch “Per Anhalter durch die Galaxis” von Douglas Adams gibt es einen Lastwagenfahrer, der immer im Regen mit seinem Auto unterwegs ist. Kaum zu glauben…er ist ein Regengott, er weiß es halt selbst nicht.

So Ă€hnlich ist es bei mir mit meinen Bestellungen der Tabletten und Hilfsmittel bestimmt auch, denn ich mĂŒsste ansonsten behaupten, dass keiner mehr seine Arbeit ordentlich macht, und so anmaßend bin ich nicht.

Nachdem ich alle 3 Monate meinen 10 €-Mitgliedsbeitrag bezahlt habe, geht der Spaß wieder los. Ich bekomme von meinem Hausarzt ein BĂŒndel Rezepte, bei denen man bei 16 Positionen nicht erwarten kann, dass alles richtig ausgefĂŒllt ist. Es muss an meinem Karma liegen, dass selbst die korrigierten Rezepte manchmal auch noch kleinere Fehler aufweisen.

Wenn alles stimmt, werden die Rezepte dann in 2 HĂ€ufchen getrennt, Hilfsmittel- bzw. Tablettenrezepte, und dann sofort eingescannt, denn ich traue mir selbst nicht mehr.

Ich möchte an dieser Stelle darauf hinweisen, dass ich immer so ziemlich den selben Kram benötige.

Die Bestellung der Hilfsmittel tÀtige ich per E-Mail, wobei ich die eingescannten Rezepte anhÀnge, und die Originalrezepte dann spÀter auf dem guten alten Postweg nachschicke.

FĂŒr meine Apothekenbestellung benutze ich ein herkömmliches Telefon. Die Wahrscheinlichkeit, dass ich abends dann alle Tabletten wie geordert in den richtigen Mengen und von den richtigen Herstellern erhalte, geht gegen null und gehört ins Reich der Phantasie.

Man kann doch auch nicht ernsthaft erwarten, dass bei einer Nachlieferung, bei der auf dem Lieferschein 3 PĂ€ckchen stehen, auch 3 PĂ€ckchen darin sind. Bei 2 PĂ€ckchen sind noch 66% richtig, Note 4. Ausreichend, na gut…

Die Tablettenmenge war diesmal richtig, aber dafĂŒr der Lieferschein nicht.

Jetzt hat der Bote mir ein PĂ€ckchen Tabletten in den Briefkasten geworfen, die ich persönlich heute noch zurĂŒckbringe, wobei ich der Überzeugung bin, dass ich genau dieses PĂ€ckchen in 3 Monaten sowieso wieder in meinen HĂ€nden halte, das sind keine Aspirin.

Warum klappt das nie, das kann nur an mir liegen…

Mit meinen Hilfsmitteln ist es auch nicht besser.

Durch den so genannten Direktversand erhalte ich meine Materialien von 4 verschiedenen Zustellern, die mich zwischen 10 und 19 Uhr beehren.

Die Jungs wollen mir immer die Kartons auf die Knie stellen und wegrennen, das find ich gar nicht gut. Am Abend erinnert meine Wand im Flur mit seinen ganzen Kartons dann immer ein bisschen an die Berliner Mauer. Ich habe den Verdacht, dass die nur Zusteller heißen, weil sie einem immer den Flur zustellen.

In einem der Versandlager scheinen die zu viel Kartonage und FĂŒllmaterial zu haben. FĂŒr 4 PĂ€ckchen Kompressen und 1 Liter Reiniger benutzen die einen Karton von 60cm x 60cm. Wie mein Freund immer zu sagen pflegt: Logistik hat nichts mit Logik zu tun.

Diesmal waren es auch noch die falschen Kompressen, die können ihren Karton wieder abholen, solange steht der mir wieder nur wieder im Weg rum. Vielleicht werfe ich denen aus Rache noch ein paar alte Ordner aus meiner Ausbildungszeit mit in die Kiste.

Ich möchte mich nicht mehr aufregen und halte es wie Douglas Adams:
Ich bin wahrscheinlich ein

Fehllieferungs-Gott.

Wenn immer alles gleich klappen wĂŒrde, könnte ich bestimmt ein paar Tabletten weniger nehmen ;-)

Eigude Pranger XV

Sonntag, 1. April 2012

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Neuesten unbestĂ€tigten Meldungen zufolge hat die Bundesregierung trotz großen Widerstandes der FDP und der SozialverbĂ€nde beschlossen, die MilliardenĂŒberschĂŒsse der Krankenkassen nicht wie zuerst geplant den Patienten durch Abschaffung der PraxisgebĂŒhr und einer besseren Hilfsmittelversorgung zurĂŒckzufĂŒhren, sondern diese dauerhaft im Rettungsschirm fĂŒr Griechenland mit einzubinden.

Die Gelder sollen allerdings dahingehend festgeschrieben werden, dass sich der griechische Staat verpflichtet, diese Milliarden aus dem neu geschaffenen “Topf“ mit der zukĂŒnftigen Bezeichnung “Greece-Medical Help“ ausschließlich zur Neuanschaffung dringend benötigter Hilfsmittel wie moderner Pflegebetten mit Fuzzy Technology sowie Sport-, Steh- und ElektrorollstĂŒhle aus griechischer Produktion zu verwenden.

Die deutschen SozialverbĂ€nde sind empört und Ă€ußerten ihre Bedenken, dass diese direkten Subventionen der griechischen Hilfsmittelhersteller sich nicht nur negativ auf deutsche Firmen auswirkten, sondern die deutschen Krankenkassen ihre Ausgaben im Inland noch weiter herunterschraubten, um sich vorerst in Griechenland und spĂ€ter in anderen sĂŒdlichen LĂ€ndern zu etablieren.

Die Krankenkassen gaben bereits zu erkennen, dass zukĂŒnftig im Regelfall bei der Neuverordnungen eines neuen Aktivrollstuhls im Regelfall nur noch ein gleichwertiges Modell eines Leichtrollstuhls (im Sprachgebrauch auch Pflegerollstuhl genannt) im Wiedereinsatz genehmigt wird, um weiterhin ÜberschĂŒsse zu erwirtschaften und somit Griechenland dauerhaft helfen zu können.

Eine Grundversorgung sei damit mehr als gewÀhrleist.

 

Nachtrag vom 02.04.2012:

Es hat sich bei dem Artikel oben anscheinend um eine gezielte Desinformation gehandelt, mit dem einzigen Zweck, zur globalen Blutdruckerhöhung der BĂŒrger am 1. April beizutragen. ;-)

Eigude Pranger Part XXIV

Donnerstag, 29. MĂ€rz 2012

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An dieser Stelle möchte ich einmal ganz speziell meiner Frau danken, die immer wieder viele tolle Fotos macht, ohne die dieser Blog in seiner Art niemals möglich wÀre.

Wer die Wahl hat, hat die Qual!!!

Ich wohne in Frankfurt am Main in der NĂ€he der Riedhof- Grundschule.

Die RĂ€umlichkeiten besuche ich seit 2008 regelmĂ€ĂŸig bei Landtags- Kommunal- Bundestagswahlen…(siehe Ă€lteren Beitrag).

 

Man hatte dort am rechten Schuleingang seit Jahren eine mobile “Selbstgezimmerte Holzrampe” hingelegt, die fĂŒr mein Empfinden die vorgeschriebenen 6° leicht ĂŒbersteigt und 2 Treppenstufen ĂŒberbrĂŒckte.

Ich bitte seit Jahren die Wahlhelfer, diesen Mangel an die entsprechenden Stellen weiterzugeben.
Mir ist bekannt, dass eine Rollifahrerin diese Rampe regelmĂ€ĂŸig benutzen darf.

Am Sonntag sollten wir BĂŒrger mit einer Stichwahl einen neuen OberbĂŒrgermeister bestimmen. Ich durfte dieses Jahr schon zum 2. mal zum Rampentest.

Jede Wahl hat fĂŒr mich immer einen gewissen Reiz, ob sich da vielleicht schon etwas in der Zwischenzeit geĂ€ndert hat. Das ist doch einmal ein Wahlgrund ;-)

Vor 2 Wochen beim 1. Wahlgang/Fahrt stellte meine Frau sofort fest, dass man mit der Rampe nun am linken Eingang nur noch 1 Treppenstufe ĂŒberbrĂŒcken mĂŒsse.
Die Rampe war irgendwie anders, da hatte sich etwas getan…???

TatsÀchlich, da war etwas anders, aber flacher war das Ding irgendwie immer noch nicht, oder tÀuschte ich mich???

Ich bat wieder einmal meine Frau, Fotos zu machen!
Als ich die Rampenbilder mit denen von vor einem Jahr verglichen habe, war sogar ich einmal sprachlos.

Da hat so ein Spezialist die Rampe quer durchgesÀgt, damit sie an die eine Stufe des linken Eingangs zur Schule passte.
Seht selbst, die Rampe ist zwar kĂŒrzer, aber steiler als zuvor.

Ob derjenige, der die Rampe gekĂŒrzt hat oder hat kĂŒrzen lassen, die Rampe nach neusten mathematischen Erkenntnissen, die mir nicht bekannt sind, hat umbauen lassen und heute der Winkel von 6° etwas anderes ist als zu meiner Schulzeit, weiß ich nicht.

Gestern erst bin ich zu der Erkenntnis gekommen, dass man niemandem einen Vorwurf ĂŒber die Steilheit der Rampe machen kann. Winkelberechnungen wie zum Beispiel mit dem alten Onkel Pythagoras ĂŒbersteigt den Stoff einer Grundschule.

Sollte sich die Stadt Frankfurt noch einmal mit der wissenschaftlichen Grundlagenforschung der Berechnung von Rollstuhlfahrer-Rampen beschÀftigen, biete ich hiermit meine Hilfe an.
Ich wĂŒrde ihr sofort mein altes Geodreieck kostenfrei zur VerfĂŒgung stellen.

Wollen wir gemeinsam der Stadt Frankfurt bei der RampenlÀngenberechnung helfen???

Textaufgabe an euch:
Zum ÜberbrĂŒcken einer 90° steilen Treppenstufe von 25 cm Höhe vom ebenen Boden gemessen, um Rollstuhlfahrern das BĂŒrgerrecht zum alleinigen Erreichen eines Wahllokals zu ermöglichen, soll eine 1,2 Meter breite Auffahrrampe gebaut werden.
Wie lange mĂŒsste diese mindestens werden, wenn der Auffahrwinkel nicht mehr als 6° betragen darf.
Bitte Rechenweg mit angeben.

Berechnungen als Kommentar schreiben, oder wie immer an rollinator@eigude.de

Ich leite eine dieser Berechnungen eventuell direkt an das Fankfurter Wahlamt weiter ;-)

Hilfsmittel Tipps und Tricks Part XLX

Donnerstag, 22. MĂ€rz 2012

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Als Mann hat man schon evolutionĂ€r bedingt das Technik-Gen. Was in der Steinzeit noch die damalige Hightech-Mamor-Steinaxst mit polierten Eichenholzgriff war, ist heute der 60 Zoll 3D-Fernseher mit Dolby 16:1. Die neue Ballerconsole fĂŒr den Computer ist wahrscheinlich moderner als alles was die Bundeswehr besitzt und natĂŒrlich der KĂŒhlschrank mit Wifi und integrierten EiswĂŒrfelspender nicht zu vergessen, bei dem man die Form der EiswĂŒrfel direkt mit dem Tablet von der Couch aus individuell als CAD- Datei vorwĂ€hlen kann.
Letztendlich ist es ganz einfach, wenn der Mann etwas nicht kann, muss die Technik ran…!!!
Ich spiele nicht auf das Schlafzimmer an.

 Thema heute: Golf!!!

Außer dass ich 12 Jahre einen VW Golf gefahren bin, hatte ich mit dem gleichnamigen Rasensport nicht viel zu tun, ich spielte einst Feldhockey.

Wenn man als Rollifahrer nicht mehr stehen kann, gestaltet sich der Abschlag am Vereinshaus auf dem Golfplatz etwas schwierig. Die Variante, dass einen 2 starke Caddies bei jedem Schlag hochheben scheint mir möglich, ich glaube aber dass die Jungs nach dem 12.Loch ein wenig schwĂ€cheln. Da muss die Technik wieder ran. DafĂŒr gibt es den

Powergolfer!

Der Powergolfer ist ein gut motorisierter, sehr wendiger Elektrorolli mit einer Aufstehfunktion, Àhnlich meines Stehstuhls (siehe Àlteren Beitrag).

Man schnallt sich an Beinen und Bauch an, beamt sich hoch bis man steht und schlÀgt wie alle andern auch auf den unschuldigen Golfball ein.

Hier erklÀrt der Konstrukteur persönlich, wie dies funktioniert.
Ich konnte leider keinen Selftest wegen meines noch nicht verheilten Beinbruchs durchfĂŒhren. Mich hat das Teil trotzdem ĂŒberzeugt. FĂŒr golfende Rollifahrer ist dies ein super Hilfsmittel.

Der Powergolfer ist mit kleineren Modifikationen auch als, ich nenn ihn mal Powerangler erhĂ€ltlich. Erfolgreiche FischzĂŒge können jedoch nicht garantiert werden.

Im integrierten Kofferraum ist fĂŒr genug Bordwerkzeug Platz, durch den der Powergolfer auch zum Rollstuhl-Servicefahrzeug wird. Der seitliche Haltegriff, mit einem Golfball gepimpt, ist auch als Montage- und Reparaturhammer verwendbar.

Durch die Stehfunktion des Powergolfers musste ich mich im direkten Battle mit meinen Minitrac letztendlich nach harten Kampf geschlagen geben.

Auf die Anfrage von mir, ob es den Powergolfer auch mit MĂ€hbalken gĂ€be, erhielt ich die Antwort, wenn ich dies wolle…nichts scheint unmöglich!!!

NĂ€here Infos und Video unter www.powergolfer.de

 Ob die Krankenkasse die Anschaffungskosten des Golfrollis ĂŒbernimmt bezweifele ich, aber als nĂ€chstes Geburtstagsgeschenk warum nicht… ;-)

Trainings- und Testwoche Teneriffa Teil II

Mittwoch, 7. MĂ€rz 2012

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Wer meinen Blog ein wenig verfolgt weiß, dass ich im Februar aus dem einzigen Grund nach Teneriffa gereist bin, um die Modifikationen und Offroadtauglichkeit meines Minitracs mit seiner neuen

Traktorreifenantriebstechnik

(siehe Àlteren Beitrag) ausgiebig zu testen.

Ich hatte genau vor einem Jahr den Minitrac dort erworben, so dass er 12 Tage quasi wieder in heimischen Gefilden fuhr.

Mit der HĂŒgellandschaft der Vulkaninsel hatte der Minitrac noch nie Schwierigkeiten.

Fester Untergrund, auch mit Steinen in vernĂŒnftigem Maße, sind fĂŒr den Minitrac mit seinen Spezialreifen recht zu gut bewĂ€ltigen, so dass Wanderwege in den Alpen auch keine ganz großen Herausforderungen sein sollten.


(Fake!)

Mit seinen zwei neuen Akkus von jeweils 12 Volt 52 AH braucht man sich ĂŒber Entfernungen von locker 25 Kilometern keine Gedanken zu machen.

Fahrten auf dem weichen Sandstrand sind nicht möglich, dafĂŒr ist der Trac zu schwer, die RĂ€der drehen durch.

Wenn man dringend ein Ganzkörper-Peeling benötigt, empfehle ich am FKK-Strand mit dem Trac in den Sand zu fahren und Vollgas zu geben, der aufgeschleuderte Sand erledigt den Rest ;-)

Das besondere an Swisstrac und Minitrac ist, dass man mit beiden GerÀten einen Bordstein hoch und runterfahren kann, welches auch mit Traktorreifen noch möglich ist.

Der eigentlich recht freundlich aussehende Trac hat nur durch den RĂ€dertausch plötzlich eine etwas grimmige Erscheinung, was den weiteren positiver Effekt hat, dass jeder FußgĂ€nger ein wenig verwirrt schaut und sofort einen Sicherheitsabstand einnimmt, um nicht von meiner fahrenden Offroad-Powerkiste ĂŒberrollt zu werden.

Quermuster auf dem Spann des Fußes scheinen derzeit nicht im Trend zu liegen.

NatĂŒrlich wurde der Minitrac auch in der Zivilisation getestet. Aufgrund des recht großen Wendekreises ist der Einkauf im Supermarkt und Kaufhaus etwas lĂ€stig. Der Hinterausgang des Supermarktes hat ungewöhnlicher weise eine ca. 8 Meter lange und 20° steile geplĂ€ttete Rampe am Ausgang, die ich natĂŒrlich testen musste. Auch diese war ohne zusĂ€tzlichen Humanschub von hinten am Rolli zu bewĂ€ltigen.

Eine super Tarnung, in dieser Reihe von “KinderfahrgeschĂ€ften” falle ich doch kaum noch auf. :-)

An einem bestimmten Bereich der Strandpromenade waren so ziemlich alle Bodenkacheln gebrochen, so dass ich froh war, dass ich zur Testwoche auch meinem Rolli mit MountainbikerollirĂ€dern bestĂŒckt hatte.

Der Minitrac hat die Tests mit Bravour bewĂ€ltigt, und weitere geplante Modifikationen können in Angriff genommen werden. Als erstes werden die durch den RĂŒckflug beschĂ€digten Scheinwerfer ersetzt.

Über den Zweikampf Minitrac vs. Powergolfer in Teneriffa werde ich noch berichten!!!

Rollituning Part XXX (Konkurrenz)

Sonntag, 12. Februar 2012

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Dass Standardrollis, Schnee und Sand nicht gerade die grĂ¶ĂŸten Freunde sind, ist ja nicht die Erkenntnis des Tages.
Die

Low Budget -Mountainbike-RollirÀder,
(siehe Àlteren Beitrag),

die ich mir habe bauen lassen, sind zwar bei schlechten BodenverhĂ€ltnissen fĂŒr mich eine große Erleichterung, aber die kleinen LenkrĂ€der sind fĂŒr Sand und Schnee wirklich die mit Abstand schlechteste Lösung.

Na ja, mit manchen speziellen Skater-Rollen als LenkrÀder bekommt man vielleicht den Schnee zum Leuchten, aber vom Fleck kommt man trotzdem nicht schneller.

Ich verstehe es eigentlich nicht, aber die Ingenieure bei den Rollstuhlherstellern scheinen weder Schnee noch Sand zu kennen. Selbst bei lĂ€ngerer Überlegung fiel mir kein Land ein, das nicht mindestens eines davon hat. Die leben wahrscheinlich auf BĂ€umen, sonst gĂ€be es schon standardmĂ€ĂŸig fĂŒr jeden Rolli die entsprechende Sommer- und WinterausrĂŒstung.

Irgendwann baue ich in alter MacGyver Manier mit einem aufblasbaren Physiotherapieball und einem Handventilator ein mobiles Anbauset, womit mein fahrender Untersatz zum untergrundunabhÀngigen Luftkissenrolli wird ;-)

Bis es soweit ist, durchforste ich weiterhin die Hilfsmittelszene, was denn die Kollegen so alles entwickeln.

Ich wohne zwar in der Stadt, aber letztes Jahr lag sogar bei mir in Frankfurt a.M. Schnee satt.

Als ehemaliger Alpin-Skibesessener, der 2007 noch mit den 2-Meter-Latten in den Alpen rumfuhr (nix Carvingski in KinderlĂ€nge), hatte ich schon mehrfach den Gedanken, meine 2 Keller-Dekoski in homöopathische StĂŒckchen zu sĂ€gen und anstatt der VorderrĂ€der an meinen Rollstuhl zu schrauben, um beim letztjĂ€hrigen Schneechaos wenigstens die Wohnung verlassen zu können.

Ein Sitzversuch in einem Monoski war auf der Messe ganz nett und ich war Ă€ußerst ĂŒberrascht, wie stabil ich darin saß, bis ich meinen Freund hinter mir fragte, ob er auf dem Ski stĂ€nde?

Er bejahte dies, nahm den Fuß herunter, ich fiel um und, das Projekt Monoski wurde vorerst vertagt…!!!

Wer war’s, ein Schweizer wars…!!!

Als ich den Post eines mir bekannten Rollifahrerhotels in Oberstdorf gesehen habe, war auch ich gleich mal begeistert.

Patrick Mayer, so ein Zufall aber auch, auch selbst ein Rollifahrer (aus der Schweiz), der bestimmt jedes Jahr viel mehr Testschnee hat als ich, hat die Wheel Blades entwickelt.
Die

www.wheelblades.ch

(Zum VergrĂ¶ĂŸern auf das Bild klicken!)

sind kleinen Kufen, die nur mit einem BĂŒgel jederzeit, quasi tetraleicht an die LenkrĂ€der des Rollis geklemmt werden.
Die RĂ€der bleiben dran!!! Die Bindung ist individuell einstellbar.

Da war ein echter Könner am Werk. Seht euch den Video an, der fÀhrt mit den Teilen am Rolli eine flache Skipiste herunter. Da steigt der Neidfaktor, ok ich gönne es ihm ja.
Er hat die Dinger sogar mit FĂŒhrungsschienen versehen, damit sie die Spur auf der Piste halten, grandios, Chapeau!!!

Die Wheelblades kann man ab Oktober 2012 vorbestellen, ich werde dies tun.

Um allem vorzugreifen, die bezahlt höchstens die Berufsgenossenschaft, oder man hat einen guten Anwalt vor dem Sozialgericht!!!

Von Testfahrten in der Snowboarder-Halfpipe ist mir noch nichts bekannt, und die Sand- und Wasserskitauglichkeit muss erst erprobt werden ;-)

Hier geht’s,…ÀÀh..fĂ€hrt man zur

Rollituning Part XXVIII Minitrac

Dienstag, 7. Februar 2012

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Über mein RollstuhlzuggerĂ€t Typ Minitrac

hatte ich bereits mehrfach berichtet, (man klicke unten bei “Tags” auf Minitrac, um Ă€ltere Artikel zu lesen).

Nach dem Reimport des ca. 15 Jahre alten Minitracs aus Teneriffa zurĂŒck ins Heimatland vor einem Jahr, dem Austausch aller Verschleißteile und einem Satz neuer Akkus, war der Trac wieder vollends einsatzbereit.

Dies hat er im Juni 2011 bei ĂŒber +30° Celsius in Kreta gezeigt.

Technisch wieder ok heißt fĂŒr mich, dass der Trac jetzt modifiziert werden kann.
Ich bin mir noch etwas unschlĂŒssig ĂŒber die endgĂŒltige Optik.

Den Tipp des Chefingenieurs S. Jakober von Swisstrac (Àhnliches ZuggerÀt) musste ich verwirklichen.

Man möge mich fĂŒr verrĂŒckt erklĂ€ren, wofĂŒr man in Frankfurt am Main

TraktorrÀder am Minitrac

benötigt.

Auch hier fĂ€llt manchmal Schnee, SandstĂŒrme sind eher selten.

Juhuuu…, da ist er endlich mein Testschnee!!!

Momentan schneit es seit 2 Stunden bei minus 9° Celsius, na gut, besser als Kelvin…

Wenn wir eine Schneehöhe von min. 10 cm erreicht haben, verlasse ich freiwillig die mollig warme Wohnung auch bei -30° Celsius und fahre mit dem Minitrac draußen herum, damit ich einen wahrheitsgemĂ€ĂŸen Testbericht schreiben kann, wenn ich es ĂŒberlebt haben sollte.

Ok…, ich gebe es ja zu, dass ich  die TraktorrĂ€der nur benötige, weil unser Kneipenviertel in Alt Sachsenhausen Kopfsteinpflaster hat.  ;-)

Hier geht’s,…ÀÀh..fĂ€hrt man zur

Hilfsmittel Tipps und Tricks XLIX

Samstag, 4. Februar 2012

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Mir ist zu Ohren gekommen, dass sich Behindertenparkausweise quasi in Luft auflösen können und im Auto nicht mehr gefunden werden.

Diese fallen möglicherweise in Schwarze Löcher. Partielle Verschiebungen im Raum-Zeit-Kontinum sind ja nichts Ungewöhnliches.

Jeder kennt es, wenn man etwas sucht, nicht findet und es plötzlich wieder da ist.

Die Ausweise werden gerĂŒchteweise auch Nachts von bedĂŒrftigen GelĂ€ndewagen- und Cabrio-fahrenden FußgĂ€ngern gestohlen.
Es gibt aber noch die Variante, dass der Ausweis das Fahrzeug niemals verlassen hat.

Der Ausweis ist nicht weg, den sieht man nur nicht mehr…!!!

Die Teile sind in Folie einlaminiert und daher recht rutschig. Ein paar Mal im Auto krĂ€ftig auf die Bremse gedrĂŒckt und der Parkausweis verschwindet rasant zwischen Frontscheibe und Autoarmatur, wie in einem Briefkastenschlitz.

Dann ist ein guter Angler, oder die Neubeantragung des VIP-Ausweises gefragt!!!
Den Ausbau der Autoarmatur kann ich niemandem raten, da quietscht hinterher immer irgendetwas.

Mir ist schon durchaus klar, dass die meisten aG’ler (außergewöhnlich gehbehindert) ihre Parkausweise im Auto irgendwie befestigt haben.

Wenn man aber regelmĂ€ĂŸig von verschiedenen Personen im Auto mitgenommen wird, sollte der Parkausweis entnehmbar bleiben und kann nicht mit einer „Endlösung“ fixiert werden.

OK…, kann schon…!!!

Als “Endlösung” empfehle ich den Ausweis mit einem durch UV-Licht (da hilft die Sonne mit) aushĂ€rtenden Spezialkleber, z.B. Loctite 30xx an der Windschutzscheibe festzukleben.

Ein Diebstahl der Parkgenehmigung ist dann nur noch mitsamt der Scheibe möglich. ;-)

Ich habe die Erfahrung gemacht, wenn ich mit einem Freund unterwegs bin und er mit seinem Auto fÀhrt, dass der Armatursprung nach meinem Ausweis nichts Ungewöhnliches ist.

Am einfachsten klebt man ein paar selbstklebende GummifĂŒĂŸe oder Antirutschmatte von unten an den Ausweis, oder man steckt ihn wie unten im Bild in eine dicke HĂŒlle.

Die Antirutschmatte bekommt man im nĂ€chsten Baumarkt um die Ecke beim Autozubehör oder von der Fa. Dycem, (siehe Ă€ltere BeitrĂ€ge Hilfsmitteltipp fĂŒr Tetras Part I und Part IV), die sehr gute, von mir getestete Hilfsmittel herstellen.

Diese englische spezielle Behindertenparkscheibe fĂŒr maximal 3 Stunden Parken, vermutlich wie in Deutschland im eingeschrĂ€nkten Halteverbot, ist mir neu.

Ich bin derzeit am ĂŒberlegen, den Behindertenparkausweis mit einer LED-Matrix zu beleuchten, wie es Stefan Raab bei “TV Total” macht, wenn er eine neue CD vorstellt.

Klickt doch mal bei Tags auf “Behindertenparkplatz” um andere schöne Geschichten zu lesen! ;-)

Nachtrag:

Lest einmal diesen Artikel ĂŒber einen neuen Parkausweishalter

Hilfsmittel Tipps und Tricks XLVIII

Dienstag, 31. Januar 2012

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Ich teste derzeit ein neues Hilfsmittel, es handelt sich um einen

Messerhalter

der Firma www.Mehal.de

HauptsĂ€chlich wurde der Halter fĂŒr Teddys (Tetraplegiker) wie mich mit eingeschrĂ€nkter, oder keiner Fingerfunktion entwickelt.
Man merkt sofort, dass dieses Teil von Insidern gebaut wurde, da hat man mal richtig mitgedacht.

Das Messer ist an der Handadaption fest montiert. Der Halter ist spĂŒlmaschinenfest.

Zur Benutzung ist keine Fingerfunktion nötig.

Schon beim ersten Test war ich von dem Messerhalter begeistert.
Allein durch das Gewicht des eigenen Armes hat man bereits einen starken Druck mit dem Messer auf die in gleichmĂ€ĂŸig zu schneidenden Scheiben bestehenden Testobjekte, in diesem Fall aus Schweineflleisch.
Das Zerteilen erfolgte MĂŒhelos.

Mein erster Test war noch nicht reprĂ€sentativ, da es sich bei den zu teilenden PrĂŒfmustern dank der KochkĂŒnste meiner Frau um butterzarte StĂŒcke vom Schweinefilet handelte.

Jetzt hatte ich das Malheur: Um die Testreihe abschließen zu können, mĂŒsste ich versuchen, auch zĂ€hes Fleisch zu schneiden!!!

Ein Steak “well done” zu bestellen ist gegen meine Natur, ich bin doch kein Botsuaner, der erfahrungsgemĂ€ĂŸ ein Schnitzel 20 Minuten auf den Grill legt, bis es zum 2. Mal tot ist.

Es wurde von meiner Seite beschlossen, dass es nicht nötig sei zu testen, ob man mit dem Spezialmesser ein zĂ€hes StĂŒck Fleisch schneiden kann oder nicht. Ich wĂŒrde es dann sowieso nicht mehr essen wollen.

Um zu einem abschließenden Urteil zu kommen, wurde ein Termin im Testlabor “Carisma” in Frankfurt vereinbart.

Wie man am Bild erkennen kann, war das Testobjekt in diesem Fall ein Rindersteak mit Röstzwiebeln, Bratkartoffeln und zur besseren Schmierung des Messers, ein wenig KrÀuterbutter.

Das Zerteilen des Fleisches erfolgte außerordentlich gut, dies hatte ich nicht erwartet.

Das Messer ist sehr scharf und der Messerhalter ĂŒberzeugt auf ganzer Linie.

In wieweit die Anschaffung dieses Hilfsmittels sinnvoll ist, muss im Einzelfall entschieden werden.

Ich bin von diesem Hilfsmittel begeistert.

Leider hat es noch keine Hilfsmittelnummer, daher nur fĂŒr Selbstzahler geeignet, wobei der Preis durchaus fair ist.

Schaut doch mal nach dem Artikel alten mit meiner selbst entwickelten elektrischen

Tetra-Spaghetti-Gabel

(Zum Artikel mit Video hier klicken) ;-)

Hier geht’s,…ÀÀh..fĂ€hrt man zur

Eigude Pranger Part XXI

Donnerstag, 19. Januar 2012

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Es gibt die unterschiedlichsten GrĂŒnde, warum es sich jemand im Rolli bequem gemacht hat. Darauf möchte ich jetzt nicht nĂ€her eingehen. Mit ein bisschen Übung kann man schon aus 20 Metern sehen, was der Kollege angestellt hat, der einem gerade ĂŒber den Weg fĂ€hrt.

Ich möchte an dieser Stelle noch einmal darauf aufmerksam machen, dass die meisten von uns “nur” nicht oder nicht mehr laufen können und trotz allem ihre neuronalen Vernetzungen mindestens mit dem Durchschnitt der Bevölkerung mithalten können.

Man muss nicht gleich jeden, der nicht mehr laufen kann, ausmustern und in Rente schicken. Es gibt einfach zu wenig Jobs fĂŒr Rollifahrer!!

Im Fernsehen sieht man immer mal wieder Schauspieler im Rollstuhl spazieren fahren. In solche Gurken wĂŒrde sich ein Betroffener niemals hineinsetzen. Ein echter Rollifahrer bringt seine Requisite wenigstens gleich mit.

Bei Werbeaufnahmen fĂŒr Hilfsmittel wie RollstĂŒhle, Handbikes, Rollstuhlzubehör und Spezialbekleidung verlange ich, dass wenigstens hier ein paar Jobs fĂŒr uns drin sind. Zwar wird durch die LĂ€hmung der Bauch etwas grĂ¶ĂŸer, dies wĂ€re aber im Notfall mit Photoshop problemlos zu retuschieren. ;-)

Da ist mir doch so ein Hochglanz-WerbeblĂ€ttchen fĂŒr Rollifahrer-Bekleidung ins Haus geflattert.

Ist ja nicht verkehrt, da bleibt man immer auf dem neusten Stand, was in der nÀchsten Rollifahrersaison an Kleidung, Farben und Accessoires so angesagt ist.

Der vermeintliche “Kollege” hat ein klasse Handbike mit MotorunterstĂŒtzung vor den Rolli gespannt. Dies ist sogar ein Spezialmodell fĂŒr Tetraplegiker wie mich, die schlecht oder gar nicht mehr greifen können. Die HĂ€nde sind beim Fahren adaptiert und geschaltet wird mit dem Kinn.

Man hÀtte dem Modell vielleicht wenigstens sagen sollen, wie man die Griffe festhÀlt.

Da sind sie, unsere Jobs…!!!

So wie bei mir sollte das mit den Griffen ungefÀhr aussehen.

So eine schlechte Figur mache ich doch als Model auch nicht, oder? OK, Bauch ist abgeschnitten  8-)

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Hilfsmitteltestwoche Lanzarote Teil 3

Mittwoch, 18. Januar 2012

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Die Bungalowanlage Nautilus in Lanzarote

ist außergewöhnlich. Etwas derartiges habe ich noch nie zuvor gesehen. Man wohnt ein bisschen wie im Frankfurter Museum fĂŒr Moderne Kunst, darĂŒber schreibe ich noch einen eigenen Blog.

Es fĂ€ngt damit an, dass die Wege fĂŒr Rollifahrer von ungewöhnlich schlaglochfreier QualitĂ€t sind und in stilistischen Schwimmbadblau gestrichen sind. Die einzige etwas steilere Rampe hat man vor kurzem auf eine

Spanische 6 Grad Rampe

entschĂ€rft. Es wurden zusĂ€tzlich Ruhezonen fĂŒr mĂŒde Krieger eingerichtet.

Den klassischen sĂŒdlĂ€ndischen Flair, mit herabfallendem Wandverputz, klemmenden TĂŒren, blanken Kabeln, wackelnden TĂŒrgriffen, geborstenen Steckdosen und Waschbecken vermisst man sofort (nicht).

Auch die 500g Haare im Abfluss werden kaum zu finden sein. Da kommt nur sehr langsam Urlaubsfeeling auf.

44 Bungalows sind barrierefrei eingerichtet, wobei auffĂ€llt, dass die HaltebĂŒgel neben der Toilette fester an der Wand montiert sind, als auf manchem Verkaufsstand einer Rehamesse. Das Modell der

Toilettensitzerhöhung 


hat ein sehr eigenwilliges Design, das sogar mir neu ist, scheint aber durchaus funktional. Selbst an einen

Schminkspiegel

wurde gedacht, der sich fĂŒr Rollifahrer auch optimal zum Rasieren eignet. Es ist seltsamer Weise das selbe Modell, das ich bereits am 10.06.2010 im Blog vorgestellt habe. Da hat wohl jemand meinen Artikel gelesen. (Siehe Ă€lteren Beitrag). ;-)

In neueren Bungalows wurden wahrscheinlich aus Geldmangel manche UnterschrĂ€nke der KĂŒche eingespart. Dies hat den negativen Effekt hat, dass man auch als rollifahrender Mann an den Herd kommt und daher im Urlaub vom Partner zum KĂŒchendienst genötigt wird.

Der ca. 32 Zoll Flat-Fernseher ist mit einer Alarmanlage gesichert und fĂŒr das HandgepĂ€ck beim RĂŒckflug definitiv zu groß.

In dieser Anlage ist alles AltbewĂ€hrte anders. Vor jedem Bungalow stehen auf einer kleinen Terrasse zwei Liegen, und am Pool sind es auch ausreichend von diesen Dingern. Deshalb wird man sogar um den sportlichen Wettkampf im Urlaub betrogen, sein “Schwarz-Rot-Goldenes Handtuch” frĂŒhmorgens ca. 03:30 Uhr noch vor dem eines EnglĂ€nders auf einer Liege zu platzieren, um damit sein Revier zu markieren.

FĂŒr uns Vierradroller ist ein

 Wasserdruckbetriebener Poollifter

vorhanden, der im ersten Moment ein wenig an eine AbfĂŒllanlage einer Brauerei erinnert, der aber mit etwas Übung gut zu benutzen ist.

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Hilfsmittel Tipps und Tricks XLVII

Montag, 16. Januar 2012

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Letztens war ich beim Konzert der “Blues Brothers” in der Jahrhunderthalle Frankfurt!

Diese Veranstaltungshalle wurde 1960 gebaut. Damals schon hatte man sich bereits ĂŒber die Barrierefreiheit des Hauses umfangreiche Gedanken gemacht. Um als Rollifahrer vom Foyer nach oben in den Saal zu kommen, steht nach einer kleinen Besichtigungstour mit dem diensthabenden SanitĂ€ter des “Roten Kreuzes” durch Bereiche der Haustechnik ein ansprechender, großzĂŒgiger Lastenaufzug mit dem “Roten Liftboy” zur VerfĂŒgung.
Der Behindertenservice des Roten Kreuzes ist topp!!!

In der Pause wollte ich hinunter ins Foyer. Da stand er plötzlich vor mir.
Jeder kennt ihn, der Klassiker unter den RollstĂŒhlen, das altehrwĂŒrdige

Eisenschwein

oder auch AOK Einkaufswagen genannt. Die 2 Aufkleber :

Ich bin Energiesparer ! und Wer wird denn gleich in die Luft gehen!

lassen ein ungefĂ€hres Alter des Rollstuhles erahnen (in den 1970ern wurde wegen der Ölkrise zum Energiesparen aufgerufen). Vom SanitĂ€ter kam daraufhin die Anmerkung, dass das mit dem Energiesparen ja zutrĂ€fe, da er ja schieben wĂŒrde. Es könnte allerdings recht schwierig werden, mit dem Rolli in die Luft zu “gehen”  ;-)
Vom SanitĂ€ter wurde weiterhin die ausgezeichnete Offroadtauglichkeit des Eisenschweins beim Einsatz, bei der Fahrt ĂŒber den Parkplatz zum Rettungswagen positiv erwĂ€hnt.

Ich gebe ja durchaus zu, dass ich ein wenig grinsen musste, dass sich die Stadt Frankfurt nicht einmal einen neueren Rettungsrolli leisten kann, aber dieser Oldtimer ist noch gute alte Wertarbeit und wird regelmĂ€ĂŸig gewartet, wie man an den neuen MĂ€nteln erkennen kann.

Ich bin gespannt, wie viel Jahre ich diesen Rollstuhlklassiker noch treffen werde!!!

Lanzarote Hilfsmitteltestwoche Teil 2

Montag, 9. Januar 2012

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Lanzarote ist wie Teneriffa sehr behindertenfreundlich, dazu gehört auch ein top Service am Flughafen. Profischubser inklusive, der einem auch mit den gefĂŒhlten 100 Kilo zusĂ€tzlichen HilfsmittelgepĂ€ck bis zum Rollitaxi hilft.

Die Insel ist das Mekka der Triathleten, dort wird fĂŒr den Ironman auf Hawaii trainiert.
Dass auf der Promenade 2 Fahrradwege sind, ist fĂŒr eine Urlaubsinsel etwas ungewöhnlich, aber fĂŒr uns Rollifahrer nicht unvorteilhaft. Auf der Insel könnte man Handbike fahren, bis die Arme abfallen. In Puerto del Carmen kann man sich ein Liegehandbike ausleihen, das ein ehemaliger Triathlet zur VerfĂŒgung gestellt hat, der seit einigen Jahren auch zum fahrenden Volk mit den 4 RĂ€dern gehört. Leider nur Paratauglich ;-(

Lanzarote ist quasi barrierefrei. Ok, die Bordsteine sind zwar teilweise recht kreativ abgesenkt und die Rampen haben “Spanische 6 Grad” Steigung, aber so kleinlich wollen wir auch nicht werden.
Bei der ganzen Ackerei im Handbetriebsmodus meines Rollis (meinen Minitrac durfte ich ja zu Hause lassen) kamen auch noch Sandverwehungen hinzu.

Da hat man sich abends schon einmal einen HopfenblĂŒten-Eistee verdient ;-)
Ich habe schon viel gesehen, aber ein

Rollifahrer-Umleitungsschild

zum nÀchsten Bier, wegen der ein bisschen zu steilen Rampe (siehe Hintergrund) ins Pub, ist doch mal wieder was neues.