Archiv für die Kategorie „Eigude- Pranger“

Eigude Pranger XVI

Freitag, 8. Juni 2012

Startseitedes Eigude Blog

Gestern wollte ich mir meiner Frau nach langer Zeit wieder einmal einen Film im Kino ansehen.

Die Sitzplatzreservierung gestaltete sich etwas schwierig, da dies nur online möglich war und man den “Einen” Rollifahrer-Stellplatz zwar anklicken konnte, es passierte aber ansonsten nichts.

Ich versuchte mehrfach im Kino anzurufen und lernte, dass nach ca. 30 maligen klingeln man von der Telefonanlage herausgekegelt wird.

Wir reservierten die zwei Sitzplätze neben dem Rollifahrerplatz (optisch waren die Plätze nebeneinander) und fuhren mit dem Auto zum Kino.

Zu meiner Ãœberraschung waren am Hinterausgang tatsächlich alle zwei Behindertenparkplätze frei, wobei auf dem einen zwei Fußgänger mit reichlich Werkzeug standen, die mir aber sofort Platz zum “Einparken” machten.

Ich drehte mein Auto in einer Einbahnstraße und parkte verkehrt herum, da das Aussteigen für mich trotz Hilfe an der Bürgersteigseite kaum möglich ist und mein Rollstuhlverladesystem dort schlecht funktioniert.
Hierfür habe ich ein zusätzliches “Ausweiskärtchen” gebastelt, damit mir unsere Freunde und Helfer hoffentlich keinen neuen Parkplatz suchen.

In der Zwischenzeit kam auch ein Leih-Kleinbus, stellte sich auf den anderen Behindertenparkplatz, und die zwei Burschen verstauten ihr Werkzeug. Ich sagte nichts, das Einladen konnte ja nicht lange dauern.

An der Kinokasse erklärte man mir, dass man den Rolliplatz auch online buchen könne, das würde aber manchmal nicht funktionieren. Na toll…!!
Nun gut, wir mussten nur eine Kinokarte bezahlen und der Rolliplatz war auch noch frei.

Auf halber Höhe im Kino, kein direkter Vordermann, das war doch mal was.
Die Sitznummern waren etwas eigenartig, Sitz 13 und Sitz 91, das würde aber stimmen.

Da hat sich ein Bauingenieur selbst übertroffen. Hier wurde vermutlich nach neusten Vorgaben der EU zur Inklusion (Gleichstellung von Behinderten und nicht Behinderten) gebaut. Genial, eine eigene

Rollstuhlfahrer Wartezone im Kino.

Lobenswert, das Nottelefon an der Wand und der großzügige Stellplatz direkt neben einem Notausgang.

Man beachte die extra hochgezogene

 Antiknutschmauer,

die auch unerwünschte Gespräche während des Films mit der Begleitung rigoros unterbindet.

Einem romantischen Kinobesuch stand eigentlich nur eine Wand im Wege.

Der Film war spitze, da gab es sogar ein Rollstuhlfahrer.
Er spielte in einen Land, in dem traditionell gebratene, amputierte, Amphibien-Sprung-Gliedmaßen verspeist werden*.

Als ich wieder am Auto war, ärgerte ich mich ein bisschen, dass der Kleinbus immer noch auf dem zweiten Behindertenparkplatz stand.

Ich weiß, dass die Brandschutzvorschriften in einem Kino heftig sind, aber

DIE MAUER MUSS WEG!!!

Es ist mir immer noch ein wenig unklar, auf was ich in der Wartezone eigentlich warten sollte, da kam noch nicht einmal jemand mit Eiskonfekt.

*Frankreich, (Froschschenkel) ;-)

Nachtrag:

Habe heute am 11.06.12 den Kinobetreiber angeschrieben, siehe Kommentar!

Hier geht’s,…ääh..fährt man zur
 

Unfassbar…!!!

Dienstag, 24. April 2012

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Schreibt doch einmal einen Kommentar!!!

Ich habe “dafür” keine Beschreibung mehr!!!

Bremskeil Part XIII Ich bin schuld!

Samstag, 14. April 2012

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Wenn ich alle 3 Monate am Quartalsanfang in die Schlangengrube springe, über der das Schild

“Benötigte Tabletten und Hilfsmittel”

hängt, gebe ich mir mittlerweile pauschal selbst die Schuld. Wenn trotz all meiner Bemühungen nie etwas sofort klappt, muss es letztendlich an mir selbst liegen, anders ist das für mich nicht mehr zu erklären.

Im Buch “Per Anhalter durch die Galaxis” von Douglas Adams gibt es einen Lastwagenfahrer, der immer im Regen mit seinem Auto unterwegs ist. Kaum zu glauben…er ist ein Regengott, er weiß es halt selbst nicht.

So ähnlich ist es bei mir mit meinen Bestellungen der Tabletten und Hilfsmittel bestimmt auch, denn ich müsste ansonsten behaupten, dass keiner mehr seine Arbeit ordentlich macht, und so anmaßend bin ich nicht.

Nachdem ich alle 3 Monate meinen 10 €-Mitgliedsbeitrag bezahlt habe, geht der Spaß wieder los. Ich bekomme von meinem Hausarzt ein Bündel Rezepte, bei denen man bei 16 Positionen nicht erwarten kann, dass alles richtig ausgefüllt ist. Es muss an meinem Karma liegen, dass selbst die korrigierten Rezepte manchmal auch noch kleinere Fehler aufweisen.

Wenn alles stimmt, werden die Rezepte dann in 2 Häufchen getrennt, Hilfsmittel- bzw. Tablettenrezepte, und dann sofort eingescannt, denn ich traue mir selbst nicht mehr.

Ich möchte an dieser Stelle darauf hinweisen, dass ich immer so ziemlich den selben Kram benötige.

Die Bestellung der Hilfsmittel tätige ich per E-Mail, wobei ich die eingescannten Rezepte anhänge, und die Originalrezepte dann später auf dem guten alten Postweg nachschicke.

Für meine Apothekenbestellung benutze ich ein herkömmliches Telefon. Die Wahrscheinlichkeit, dass ich abends dann alle Tabletten wie geordert in den richtigen Mengen und von den richtigen Herstellern erhalte, geht gegen null und gehört ins Reich der Phantasie.

Man kann doch auch nicht ernsthaft erwarten, dass bei einer Nachlieferung, bei der auf dem Lieferschein 3 Päckchen stehen, auch 3 Päckchen darin sind. Bei 2 Päckchen sind noch 66% richtig, Note 4. Ausreichend, na gut…

Die Tablettenmenge war diesmal richtig, aber dafür der Lieferschein nicht.

Jetzt hat der Bote mir ein Päckchen Tabletten in den Briefkasten geworfen, die ich persönlich heute noch zurückbringe, wobei ich der Überzeugung bin, dass ich genau dieses Päckchen in 3 Monaten sowieso wieder in meinen Händen halte, das sind keine Aspirin.

Warum klappt das nie, das kann nur an mir liegen…

Mit meinen Hilfsmitteln ist es auch nicht besser.

Durch den so genannten Direktversand erhalte ich meine Materialien von 4 verschiedenen Zustellern, die mich zwischen 10 und 19 Uhr beehren.

Die Jungs wollen mir immer die Kartons auf die Knie stellen und wegrennen, das find ich gar nicht gut. Am Abend erinnert meine Wand im Flur mit seinen ganzen Kartons dann immer ein bisschen an die Berliner Mauer. Ich habe den Verdacht, dass die nur Zusteller heißen, weil sie einem immer den Flur zustellen.

In einem der Versandlager scheinen die zu viel Kartonage und Füllmaterial zu haben. Für 4 Päckchen Kompressen und 1 Liter Reiniger benutzen die einen Karton von 60cm x 60cm. Wie mein Freund immer zu sagen pflegt: Logistik hat nichts mit Logik zu tun.

Diesmal waren es auch noch die falschen Kompressen, die können ihren Karton wieder abholen, solange steht der mir wieder nur wieder im Weg rum. Vielleicht werfe ich denen aus Rache noch ein paar alte Ordner aus meiner Ausbildungszeit mit in die Kiste.

Ich möchte mich nicht mehr aufregen und halte es wie Douglas Adams:
Ich bin wahrscheinlich ein

Fehllieferungs-Gott.

Wenn immer alles gleich klappen würde, könnte ich bestimmt ein paar Tabletten weniger nehmen ;-)

Eigude Pranger XV

Sonntag, 1. April 2012

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Neuesten unbestätigten Meldungen zufolge hat die Bundesregierung trotz großen Widerstandes der FDP und der Sozialverbände beschlossen, die Milliardenüberschüsse der Krankenkassen nicht wie zuerst geplant den Patienten durch Abschaffung der Praxisgebühr und einer besseren Hilfsmittelversorgung zurückzuführen, sondern diese dauerhaft im Rettungsschirm für Griechenland mit einzubinden.

Die Gelder sollen allerdings dahingehend festgeschrieben werden, dass sich der griechische Staat verpflichtet, diese Milliarden aus dem neu geschaffenen “Topf“ mit der zukünftigen Bezeichnung “Greece-Medical Help“ ausschließlich zur Neuanschaffung dringend benötigter Hilfsmittel wie moderner Pflegebetten mit Fuzzy Technology sowie Sport-, Steh- und Elektrorollstühle aus griechischer Produktion zu verwenden.

Die deutschen Sozialverbände sind empört und äußerten ihre Bedenken, dass diese direkten Subventionen der griechischen Hilfsmittelhersteller sich nicht nur negativ auf deutsche Firmen auswirkten, sondern die deutschen Krankenkassen ihre Ausgaben im Inland noch weiter herunterschraubten, um sich vorerst in Griechenland und später in anderen südlichen Ländern zu etablieren.

Die Krankenkassen gaben bereits zu erkennen, dass zukünftig im Regelfall bei der Neuverordnungen eines neuen Aktivrollstuhls im Regelfall nur noch ein gleichwertiges Modell eines Leichtrollstuhls (im Sprachgebrauch auch Pflegerollstuhl genannt) im Wiedereinsatz genehmigt wird, um weiterhin Überschüsse zu erwirtschaften und somit Griechenland dauerhaft helfen zu können.

Eine Grundversorgung sei damit mehr als gewährleist.

 

Nachtrag vom 02.04.2012:

Es hat sich bei dem Artikel oben anscheinend um eine gezielte Desinformation gehandelt, mit dem einzigen Zweck, zur globalen Blutdruckerhöhung der Bürger am 1. April beizutragen. ;-)

Eigude Pranger Part XXIV

Donnerstag, 29. März 2012

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An dieser Stelle möchte ich einmal ganz speziell meiner Frau danken, die immer wieder viele tolle Fotos macht, ohne die dieser Blog in seiner Art niemals möglich wäre.

Wer die Wahl hat, hat die Qual!!!

Ich wohne in Frankfurt am Main in der Nähe der Riedhof- Grundschule.

Die Räumlichkeiten besuche ich seit 2008 regelmäßig bei Landtags- Kommunal- Bundestagswahlen…(siehe älteren Beitrag).

 

Man hatte dort am rechten Schuleingang seit Jahren eine mobile “Selbstgezimmerte Holzrampe” hingelegt, die für mein Empfinden die vorgeschriebenen 6° leicht übersteigt und 2 Treppenstufen überbrückte.

Ich bitte seit Jahren die Wahlhelfer, diesen Mangel an die entsprechenden Stellen weiterzugeben.
Mir ist bekannt, dass eine Rollifahrerin diese Rampe regelmäßig benutzen darf.

Am Sonntag sollten wir Bürger mit einer Stichwahl einen neuen Oberbürgermeister bestimmen. Ich durfte dieses Jahr schon zum 2. mal zum Rampentest.

Jede Wahl hat für mich immer einen gewissen Reiz, ob sich da vielleicht schon etwas in der Zwischenzeit geändert hat. Das ist doch einmal ein Wahlgrund ;-)

Vor 2 Wochen beim 1. Wahlgang/Fahrt stellte meine Frau sofort fest, dass man mit der Rampe nun am linken Eingang nur noch 1 Treppenstufe überbrücken müsse.
Die Rampe war irgendwie anders, da hatte sich etwas getan…???

Tatsächlich, da war etwas anders, aber flacher war das Ding irgendwie immer noch nicht, oder täuschte ich mich???

Ich bat wieder einmal meine Frau, Fotos zu machen!
Als ich die Rampenbilder mit denen von vor einem Jahr verglichen habe, war sogar ich einmal sprachlos.

Da hat so ein Spezialist die Rampe quer durchgesägt, damit sie an die eine Stufe des linken Eingangs zur Schule passte.
Seht selbst, die Rampe ist zwar kürzer, aber steiler als zuvor.

Ob derjenige, der die Rampe gekürzt hat oder hat kürzen lassen, die Rampe nach neusten mathematischen Erkenntnissen, die mir nicht bekannt sind, hat umbauen lassen und heute der Winkel von 6° etwas anderes ist als zu meiner Schulzeit, weiß ich nicht.

Gestern erst bin ich zu der Erkenntnis gekommen, dass man niemandem einen Vorwurf über die Steilheit der Rampe machen kann. Winkelberechnungen wie zum Beispiel mit dem alten Onkel Pythagoras übersteigt den Stoff einer Grundschule.

Sollte sich die Stadt Frankfurt noch einmal mit der wissenschaftlichen Grundlagenforschung der Berechnung von Rollstuhlfahrer-Rampen beschäftigen, biete ich hiermit meine Hilfe an.
Ich würde ihr sofort mein altes Geodreieck kostenfrei zur Verfügung stellen.

Wollen wir gemeinsam der Stadt Frankfurt bei der Rampenlängenberechnung helfen???

Textaufgabe an euch:
Zum Überbrücken einer 90° steilen Treppenstufe von 25 cm Höhe vom ebenen Boden gemessen, um Rollstuhlfahrern das Bürgerrecht zum alleinigen Erreichen eines Wahllokals zu ermöglichen, soll eine 1,2 Meter breite Auffahrrampe gebaut werden.
Wie lange müsste diese mindestens werden, wenn der Auffahrwinkel nicht mehr als 6° betragen darf.
Bitte Rechenweg mit angeben.

Berechnungen als Kommentar schreiben, oder wie immer an rollinator@eigude.de

Ich leite eine dieser Berechnungen eventuell direkt an das Fankfurter Wahlamt weiter ;-)

Nachtrag zum Artikel Eigude Pranger XXII

Sonntag, 11. März 2012

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Ich hatte am 26.01.12 berichtet (siehe älteren Beitrag), wie ich ähnlich wie Don Quijote gegen die Windmühlen kämpfte.
Bei meinen Windmühlen handelte es sich lediglich um eine Rollstuhlkonzertkarte für

Sunrise Avenue,

in der Jahrhunderthalle Frankfurt, was eigentlich keine ganz große Herausforderung hätte sein dürfen.

Ich ließ monatelang nicht locker und schrieb u.a. die Band persönlich an, warum man mich ignoriere??? Auf eine Nachricht ihrerseits warte ich heute noch…sei’s drum…!!!

Das Konzert war mittlerweile ausverkauft!

Zwischenzeitlich hatte ich gar keine Lust mehr zum Konzert zu gehen/fahren, obwohl ich dann doch noch irgendwann das begehrte Objekt vor mir liegen hatte.

Gestern war es dann soweit, das Konzert an sich rückte ein wenig in den Hintergrund, ich war eher gespannt, ob ich denn der einzige Rollifahrer wäre und wie eventuell Kollegen zu ihrer Karte gekommen sind.

Schon auf dem Parkplatz sah ich ein paar Rollifahrerbusse, was mich durchaus hoffen lies, nicht der einzige Vielfahrer zu sein.

Die Jungs vom Roten Kreuz begleiteten mich mit dem Aufzug in den 1.Stock (siehe älteren Beitrag).

Sie berichteten, ich solle direkt zur Rollifahrerbühne, es seien schon ein paar Rollifahrer da und es könne eng werden. Man erzählte mir auch von der etwas schwierigen Kartenorganisation.

Es war “super organisiert”. Ein sehr kräftiger Mitarbeiter einer Sicherheitsfirma, er machte mir mit seiner Statur Angst, schob einen eine extrasteile Designerrampe, wahrscheinlich war ein Bildhauer am Werk, auf eine kleine Bühne herauf.

Die Bühne war selbst für uns kleine Menschen nicht so groß. Letztendlich war sie mit 13 Rollifahrern vollbesetzt. Ich sah später zwei Rollifahrer, die nicht auf der Bühne standen und auch nicht darauf gepasst hätten!!!

Wie viele Mitstreiter noch im Publikum standen weiß ich nicht, aber die Begleitperson durfte sich wegen Platzmangel zum anderen Fußvolk stellen.

Zur Ehrenrettung muss ich sagen, dass die Jungs da vorne auf der Bühne zwar keine E-Mails schreiben können, dafür richtige Rampensäue sind, und ich ein klasse Rockkonzert gesehen/gehört habe.

Nach dem Konzert wurde es wie immer ein bisschen eng in den Menschenmassen. Da stand so ein Riese mit geschätzter Schuhgröße 46 an einem Bistrotisch im Gewühl. Ich hatte mich erdreistet genau dort wo er stand, mich mit meinem Rolli durch die Massen zu kämpfen.

Er machte nicht die kleinsten Anstalten, seinen Prachtfuß auch nur 5 cm zur Seite zu ziehen und schickte einen leicht verachteten Blick nach unten.
Ich schaute nach oben, grinste und sprach zu ihm:

Ich mach mich auch ganz klein!!!

Dann zog er den Fuß ein ;-)

Eigude Pranger XXII

Donnerstag, 26. Januar 2012

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Hin und wieder braucht der Geist ein wenig Kultur… Ob es Karten für Oper, Ballett, Schauspiel oder ein Trashmetal-Konzert sind, die Beschaffung eines Rollifahrertickets gestaltet sich immer recht schwierig und jedes Mal anders. Das muss man sportlich sehen, ansonsten helfen nur noch Psychopharmaka.

Früher ist man zum Ticketcenter “gegangen”, hat die Kohle auf den Tisch gelegt und sein Ticket gehabt, oder es war ausverkauft. Online war das auch nie ein Problem.
Schaut doch einmal, wenn ihr demnächst irgendeine Karte im Netz ordert, nach Rollstuhlfahrerkarten…

Bestellen ist nicht!!!

Die Rollstuhlfahrertickets werden fast immer nur vom Veranstalter, wer auch immer das dann ist, herausgegeben. So ein Irrsinn!!!
Das “Warum” ist mir ein Rätsel und wissen die wahrscheinlich selbst nicht.
War wahrscheinlich schon immer so.

Bei manchen Konzerten kann der freundliche Kollege vom Ticketcenter beim Veranstalter die Karte organisieren. Dann ist man mit nur zwei Anrufen, einer E-Mail, einer Onlineüberweisung und der Hoffnung auf postalische Lieferung der Karte dabei. Wenn man zusätzlich eine Karte für eine Begleitperson mitbestellt hat, heißt es doppelt Daumen drücken.

Alternativ bekommt man von der Ticketverkaufsstelle oder vom Callcenter eine Telefonnummer vom Konzertveranstalter. Mit ein bisschen Glück haben die einen eigenen Ticketverkauf und man wird sich schnell einig.
Wenn die Telefonnummer die des Geschäftsführers ist, kann sich das ganze Prozedere ein wenig hinziehen, dafür sollte man aber Verständnis haben, denn dieser Mensch hat auch andere Sachen zu tun. Ein bisschen Nerven schadet nicht…

Bisher habe ich es immer irgendwie hinbekommen ein Ticket zu bekommen, sofern das Konzert nicht zuvor ausverkauft war, aber so langsam werde sogar ich sauer…

Projekt: Rollstuhlfahrerticket für Sunrise Avenue oder:

Fairytale gone bad!!!

(Songtitel, Sunrise Avenue)

Beim Anruf beim offiziellen Ticketcenter des Veranstalters wurde ich auf eine Handynummer umgeleitet. Dieser Kollege gab mir eine andere Nebenstellennummer. Bei Anruf, wieder ein Handy erzählte man mir, die Mailbox sei voll, na toll…! Ungewöhnlicher weise erhielt ich einen Rückruf vom Geschäftsführer höchstpersönlich, der erzählte mir, es gäbe noch Karten und verwies mich an eine E-Mailadresse :tickets@***.de

Ich schrieb über Wochen E-Mails, die nicht beantwortet wurden. Zwischenzeitlich stieg mir so der Puls an, dass ich am 6. Januar die Band Sunrise Avenue persönlich anschrieb (e-Mail-Adresse von der offiziellen Homepage) und sie auf den Missstand (pfui bäh, 3 “s” hintereinander) aufmerksam machte, dass ich vollends ignoriert werde.
Wir haben heute den 26.Januar, und auch von ihnen habe ich bis heute keinerlei Nachricht erhalten. Ist ja absolut verständlich und nachvollziehbar, dass sie nicht jedem antworten können, und auf einen Eintrittskartenpreis kann man ja auch locker verzichten. Rollifahrer brauchen sowieso so viel Platz!!!

Nimmt mich denn eigentlich irgendjemand noch ernst???

Am 10.01. rief ich mal wieder die offizielle Telefonnummer des Ticketcenters des Veranstalters an. Diesmal ein Callcenter, die konnten mir aber auch kein Rollifahrerticket verkaufen, stattdessen bekam ich eine Telefonnummer, diesmal die Nebenstelle “0″, bei der ich mal wieder auf den Geschäftsführer umgeleitet wurde, wie passend… ;-)

Bin ich denn der Hauptmann von Köpenick???

Nach einer mir sehr schlüssigen Darstellung des Chefs, warum denn keiner meine Anfragen beantwortete, stellte er mir für das Ticket sofort online eine Rechnung. Nach Begleichung sollte ich die Karte auf dem Postwege erhalten.
Ich bezahlte sofort Online!

Nach einer Woche hakte ich wieder telefonisch nach, wo denn die Karte bliebe?? Die Rechnungsnummer hätte gefehlt und die Buchhaltung hätte die Zahlung nicht zuordnen können… Ho, ho , ho…!!

Vorgestern erhielt ich das Ticket, die Vorfreude hält sich mittlerweile in Grenzen.

Auf den ersten Blick konnten wir noch nicht einmal feststellen, was diese Karte denn nun von einer “normalen” Eintrittskarte unterscheidet:


Erst beim Blick auf die Rückseite war die Besonderheit festzustellen: Neben der handschriftlichen (!) Notiz ” + Begleitperson” noch ein offizieller Stempel mit Unterschrift (vermutlich des Geschäftsführers persönlich):

Ich werde aber auf jeden Fall zum Konzert gehen, wenigstens um festzustellen, ob ich bei dem Konzert der einzige Rollifahrer bin??

Bin gespannt, ob ich von der Band Sunrise Avenue noch vor dem Konzert eine Nachricht erhalte.

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Eigude Pranger Part XXI

Donnerstag, 19. Januar 2012

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Es gibt die unterschiedlichsten Gründe, warum es sich jemand im Rolli bequem gemacht hat. Darauf möchte ich jetzt nicht näher eingehen. Mit ein bisschen Übung kann man schon aus 20 Metern sehen, was der Kollege angestellt hat, der einem gerade über den Weg fährt.

Ich möchte an dieser Stelle noch einmal darauf aufmerksam machen, dass die meisten von uns “nur” nicht oder nicht mehr laufen können und trotz allem ihre neuronalen Vernetzungen mindestens mit dem Durchschnitt der Bevölkerung mithalten können.

Man muss nicht gleich jeden, der nicht mehr laufen kann, ausmustern und in Rente schicken. Es gibt einfach zu wenig Jobs für Rollifahrer!!

Im Fernsehen sieht man immer mal wieder Schauspieler im Rollstuhl spazieren fahren. In solche Gurken würde sich ein Betroffener niemals hineinsetzen. Ein echter Rollifahrer bringt seine Requisite wenigstens gleich mit.

Bei Werbeaufnahmen für Hilfsmittel wie Rollstühle, Handbikes, Rollstuhlzubehör und Spezialbekleidung verlange ich, dass wenigstens hier ein paar Jobs für uns drin sind. Zwar wird durch die Lähmung der Bauch etwas größer, dies wäre aber im Notfall mit Photoshop problemlos zu retuschieren. ;-)

Da ist mir doch so ein Hochglanz-Werbeblättchen für Rollifahrer-Bekleidung ins Haus geflattert.

Ist ja nicht verkehrt, da bleibt man immer auf dem neusten Stand, was in der nächsten Rollifahrersaison an Kleidung, Farben und Accessoires so angesagt ist.

Der vermeintliche “Kollege” hat ein klasse Handbike mit Motorunterstützung vor den Rolli gespannt. Dies ist sogar ein Spezialmodell für Tetraplegiker wie mich, die schlecht oder gar nicht mehr greifen können. Die Hände sind beim Fahren adaptiert und geschaltet wird mit dem Kinn.

Man hätte dem Modell vielleicht wenigstens sagen sollen, wie man die Griffe festhält.

Da sind sie, unsere Jobs…!!!

So wie bei mir sollte das mit den Griffen ungefähr aussehen.

So eine schlechte Figur mache ich doch als Model auch nicht, oder? OK, Bauch ist abgeschnitten  8-)

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Hilfsmitteltestwoche Lanzarote Teil 1

Mittwoch, 4. Januar 2012

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Diesmal sollte bei der Hilfsmitteltestwoche die Kompatibilität meines Rollizuggerätes “Minitrac”

 mit meiner Beinorthese im Vordergrund stehen.

Dieser Masterplan ließ sich aber nicht 100% realisieren.

Nach dem Flugzeug-Transportchaos meines Minitracs von Kreta zurück nach Frankfurt (siehe älteren Beitrag) vom Juni startete ich einen neuen Versuch.

Diesmal sollte alles besser organisiert sein, ich wollte alle Eventualitäten ausschließen, das Ziel waren die Kanaren, genau genommen Lanzarote.

Der einzige Flieger, der Sonntags von Frankfurt dorthin fliegt, startet morgens bereits um 05:00 Uhr.

Wenn es dann auch noch der 1. Weihnachtsfeiertag, sprich der 25.12.11 ist, bekommt die Sache direkt einen gewissen Pepp.

Mein Reisebüro meldete meine Hilfsmittel wie Rolli und Minitrac (mit seinen knapp 70 kg) bei Tuifly an. Diese werden von den Fluglinien kostenfrei befördert, wenn sie im Vorfeld angemeldet sind, aber auf der Bestätigung der Fluggesellschaft war der Minitrac nicht aufgeführt.

Auf Rückfrage bei der Tuifly-Hotline bestätigte man mir die Anmeldung, aber warum schriftlich bei meinem Reisebüro nur die Hälfte der Hilfsmittelanmeldung ankam, weiß nur die EDV selbst.

Da ich in der Nähe des Flughafens wohne (die neue Landebahn vermittelt mir eindringlich diese hervorragende Infrastruktur), erachtete ich eine Abholzeit des Fahrdienstes von 02:45 für legitim. Da musste die Weihnachtsbescherung am 24.12. etwas kürzer ausfallen…

Bereits Monate zuvor handelte ich mit dem Rollifahrer-Fahrdienst diese Abholzeit aus. Ich wiederhole: 25.12.11 um 02:45 Uhr, das hat schon was…

3 Tage vor Abflug wollte ich mir – ich telefoniere recht viel und gerne jedem hinterher – diesen Termin nochmals bestätigen lassen.

Man konnte sich weder an den Bring-noch an den Abholtermin zum Flughafen erinnern.

Das Rollstuhlfahrer-Nachttaxi, das wir in unserer Luxusstadt Frankfurt haben, kommt nur auf direkten Anruf, was durchaus sinnvoll ist, wenn Du mit einem “Platten”, oder anderweitig platt nächtens unterwegs bist. Reservieren ist leider nicht.

Mit Hilfe komme ich in ein normales Taxi rein und auch wieder raus.

Ich beschloss schweren Herzens, da ich keinem Taxifahrer zumuten wollte, meinen Minitrac in den Kofferraum des Taxis rein und raus zu heben, meinen geplanten Minitrac-Beinorthesen-Kompatibilitätstest auf unbestimmte Zeit zu verschieben, sniiif…

Ich wollte die Hilfsmittel-Testreise eigentlich schon abblasen, hoffte aber auf weitere Erkenntnisse im Bereich Barrierefreiheit auf Lanzarote.

Ich erklärte nun also ausführlich der Taxizentrale, wo meine Handicaps sind und dass die Sitzhöhe eines Zafira zu hoch ist. Mit einem jetzt von mir extra bestellten Stuttgarter Kombi für den Weihnachtsmorgen sollte die 15-Minuten-Expedition zum Flughafen ohne Minitrac in Anlauf genommen werden können.

Oh Wunder, nach mindestens 1,5 Std Schlaf war überpünktlich um 02:40 Uhr das Taxi da. Ich fuhr mit meinem Treppenlifter (irgendwann stelle ich auch den mal vor) hinunter und stand etwas sprachlos vor dem Stuttgarter Teil…!!!

Mein Stern-Kombi entpuppte sich als Vitara-Bus. Sitzhöhe kein Kommentar.

Jetzt weiß ich, dass bei Taxis Kombis und Busse das selbe sind und dass man das zuvor sagen sollte. Schon merkwürdig…

Mit Schups, Zerr, Drück und Schieb habe ich es lebend rein und am Flughafen auch wieder raus aus dem Bus geschafft.

Am Schalter der Tuifly war morgens um 03:15 wie am ganzen Flughafen noch nix los. Von meinen Hilfsmitteln war laut EDV-Check in gar nix angemeldet.

Für was telefoniere ich eigentlich mit Hotlines??? Mein Rolli wurde aber anstandslos nachgemeldet.

Bei der Sicherheitskontrolle hat man mit Klebestreifen meinen Rolli auf Sprengstoff getestet. Auf meine Frage, was denn passieren würde, wenn ich am 01.01. zurückkäme und ich von Silvester noch Schießpulverrückstände am Rolli hätte, bekam ich die lapidare Antwort, das müsse ich dann wohl der Bundespolizei erklären. Und ich wollte auch irgendwann von Lanzarote zurück, bevor ich überhaupt schon da war.

Der Hebebus brachte uns hoch zum Flieger, und ich wurde auf den Flugzeugrolli umgesetzt.

Ich erachte es als Frechheit, wenn der Flieger mit Passagieren bereits voll ist und man als Rollifahrer als letzter auf dem Flugzeugrolli von 2 Flughafenmitarbeitern durch den Flur im Flieger gezerrt und auf den Fensterplatz geworfen wird.

Zum krönenden Abschluss hatte der Flieger auch noch eine Sonderlackierung. Gegen die Peanuts oder die Maus habe ich nichts, aber musste es unbedingt dieser Fußballverein sein?!? Ein absolutes NoGo für einen Frankfurter wie mich!

 

In einen Flieger mit Bayern-München-Lackierung wäre ich nicht rein!

Fortsetzung folgt!!!

Eigude Pranger Part XX

Montag, 19. Dezember 2011

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Was ist ein absolutes “Muss” kurz vor Weihnachten?

Natürlich ein Besuch in den Räumlichkeiten der nächstgelegenen klassischen Postfiliale. Da man mit einer Warteschlange bis auf die Straße rechnen sollte, ist Winterkleidung  ratsam. Es war kaum zu glauben, aber es war nach ein bisschen Hupen auch der 2. Behindertenparkplatz frei und ich hatte die Poolposition, siehe “Astra” unten links.

Ich war direkt ein bisschen enttäuscht, keine Warteschlange in die Kälte, und ich war so dick angezogen…!!!

Nach 20 Minuten war ich wieder draußen, niemanden über den Fuß gefahren und keine Visitenkarten ausgetauscht, das ging schneller, als im Sommer!!!

Es wäre fast ein fast perfekter Post-Abohol-Tag geworden, wenn die da nicht diesen bekifften Bauingenieur gehabt hätten, der die Rampe zwar Barrierefrei, aber nicht Fugenlos entworfen hat. Diese Regenrinne hat ein tolles Design :-(

Das hat schon was, wenn man auf der

Kinderwagen-Rollifahrerrampe

wie im Gully mit den Vorderrädern stecken bleibt und sich “destewegen” auch noch das 2.Schienbein bricht.

Muss ich jetzt auch noch eine Petition für “Fugenlose-Regenrinnengitter auf Rollstuhlrampen” im Deutschen Bundestag einreichen???

Insidertipps für Behinderten-Parkplatz-Blockierer

Freitag, 2. Dezember 2011

Startseite des Eigude Blog

Es kommt immer wieder vor, dass man als normalignoranter behindertenparkplatzblockierender Fußgänger von irgendwelchen humpelten oder mit dem Rolli dahergefahrenen Behinderten verbal angemacht wird, nur weil man mit seinem Landrover oder Cabriolet auf einen Behindertenparkplatz steht.

Die sollten sich nicht so anstellen, sind doch eh fast alles Rentner, werden von der Allgemeinheit bezahlt und haben genug Zeit sich einen andern Parkplatz zu suchen.

Um diese Auseinandersetzungen künftig zu vermeiden und weiterhin seinem gottgegebenen Recht auf Parken auf einem Behindertenparkplatz unbehelligt nachzugehen, hat der Verein der

“Europäischen Behindertenparkplatzblockierer e.V.”

einige interne Tipps zur Vorgehensweise beim

“Blauen Parken”

herausgegeben.

1. Man benötigt einen Behindertenparkausweis.

Das Kopieren von gültigen Ausweisen sollte man wegen Urkundenfälschung vermeiden. Das Einlaminieren von “Blauen Briefen” und blauen “Schülerausweisen” um so einen Behindertenparkausweis vorzutäuschen, hatte nicht den erhofften Erfolg.

Am einfachsten ist es irgend einen sunilen Verwandten zu suchen. Sollte man leider keine Oma haben, die idealer Weise im Koma liegt, ist ein Besuch des nächstgelegenen Pflegeheims von Nöten. Dort sucht man sich einen Insassen im Rollstuhl mit Altersheimer, für die man dann sozusagen Behindertenparkpate wird. Der erforderliche Behindertenausweis mit dem Vermerk “aG”, liegt üblicherweise in der linken Schublade der Vitrine. Diese Person lässt man dann das im Downloadbereich erhältliche Antragsformular unterschreiben, oder signiert selbst. Man erhält nach ca. 4 Wochen auf dem Postweg eine blaue gültige “Parkerleichterung für Schwerbehinderte”. Damit ist der erste Schritt erreicht.

2. Das richtige Verlassen des PKW’s

Wenn man sich dann mit dem Auto und Ausweis quasi “legal” auf dem Behindertenparkplatz gestellt hat, sollte man nicht wie ein 18 jähriger aus dem Auto springen und normal weitergehen. Auf die richtige Technik beim Verlassen des Fahrzeugs kommt es an, um nicht als Nichtbehinderter enttarnt zu werden.
Zum langsamen Aussteigen gehört zuvor auch das noch langsamere öffnen der Autotür. Leichtes Humpeln ist nicht besoners glaubwürdig, ein starkes nachziehen eines Beines ist ein Muss. Das Mitbringen eines speziellen Behindertenparkplatzrollis ist nicht zwingend nötig. Immer schön brav üben und von den anderen B-Parkplatzblockierern lernen…

3. Der richtige Blick

Immer ein trauriges Gesicht auflegen, am besten Modell: Ich bin mit der Gesamtsituation unzufrieden!

Sollten all diese Tipps beherzigt werden, müsste ein Parken vor der Oper oder auch Rathaus immer möglich sein, wenn nicht gerade ein Vereinskollege darauf parkt.

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Nachtrag zum Eigude Pranger X

Dienstag, 29. November 2011

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Gestern kam tatsächlich ein Mitarbeiter des Sanitätshauses und holte das

Matratzenrezept

ab. Da es sich um eine Weiterversorgung eines Hilfsmittels handelt, musste noch ein Standardformular über die

Eigentumsvorbehaltserklärung

unterschrieben werden.

Bei diesem Sanitätshaus gibt es nur

Eigentunsvorbehaltserklärungen.

Was die da TUN, wissen sie wahrscheinlich  selbst nicht ganz genau!!!

Eigude Pranger Part XIX

Freitag, 25. November 2011

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Die erste Version dieses Artikels war recht verwirrend…

Dies lag am Tablettenmissbrauch des Autors!

Ich habe zur Schonung meines durch die Lähmung nicht mehr vorhandenen Knackarsches,  nach dem Unfall 2008 für zu Hause eine Spezialmatratze und einen höhenverstellbaren Einlegerahmen für mein Ehebett, durch den das  Umsetzen in und aus dem Rolli vereinfacht wird, von der Krankenkasse verschrieben bekommen.

Diese Antidekubitusmatratze besteht weitgehend aus ca. 5 cm x  5 cm großen Schaumstoffwürfelchen die den Druckpunkt auf den Körper, durch “Wegknicken” entlastet. Das Ding ist gut.

Wenn man wie ich, von 3 verschiedenen Sanitätshäusern gleichzeitig versorgt wird, sollte man sich nicht aufregen, wenn auf einen 90 cm breiten Einlegerahmen meines Ehebetts, eine 100 cm breite Matratze “eingepresst” wird. Das passt schon, besser als auf dem blanken Lattenrost zu liegen. Ein Austausch der vermeindlich falschen Matratze wurde vom Sanitätshaus I erst auf Nachfrage von mir nach 1 Jahr, man benötigte ein neues Rezept, siehe unten, veranlasst.

Ein Festschrauben des Einlegerahmens am Bettrahmen wurde vom Sanitäshaus II für nicht nötig erachtet. Meine Frau hatte Glück, dass sie auf ihrer Seite des Doppelbettes nicht mitsamt ihres Lattenrosts nach unten durchgekracht ist, da dieser durch den Umbau auch nicht mehr fest montiert war. Das Quietschen des nagelneuen elektrischen Einlegerahmens, hörte die ganze Nachbarschaft. Dies konnte aber mit einer Dose Silikonspray innerhalb von nur 2 Stunden von einem Freund behoben werden.

Bei diesem Bett wurde innerhalb von  2,5 Jahre, die 2.Matratze, die 3 Fernbedienung, bei der innerhalb von 6 Wochen auch schon die Beschriftung nicht mehr lesbar war und die komplette Elektronik mit Antrieb getauscht.

Jedes Jahr werde ich angeschrieben, das das Sanitätshaus I ein Rezept meines Arztes für die Weiterversorgung der Matratze bräuchte. Wenn diese defekt, 10 cm zu breit… oder durchgelegen wäre, würde diese ggf. ausgetauscht werden.

Seit ein paar Wochen liegt bei mir das Rezept rum. Ich bin durchaus an einer Terminabsprache interessiert, siehe Anschreiben.  Ans Telefon geht keiner dran, vom Warteschleifenansage wird man angeschrien, als wäre man im Bootcamp und auf meine E-Mails reagiert niemand. Wenigstens dankt man mir im voraus für meine Bemühungen.

Lattenrost ist keine anerkannte Geschlechtskrankheit!

 

Hilfsmittel Tipps und Tricks XLV

Sonntag, 23. Oktober 2011

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Ich komme wieder einmal zu meinem Lieblingsthema zurück,

Behindertenparkplätze!

(Siehe älteren Beiträge).

Ich hatte schon mehrfach den “Worst Case” erlebt, dass sich jemand mit seinem PKW so dermaßen neben mein Auto gestellt hat, dass ich die Fahrertür nicht mehr komplett öffnen konnte, was bei mir mit meinem Rolli ein muss ist.

Um die anderen Verkehrsteilnehmer darauf aufmerksam zu machen, habe ich ein Schild 15 cm x 15 cm mit dem Text : “Bitte Abstand halten” innen am Fenster der Tür angebracht, was aber manche Personen auch “nicht sahen”.

Der CBF (Club Behinderter und ihrer Freunde, Darmstadt), verkauft für kleines Geld ein

Gelbes Schild, “Bitte Abstand halten!”,

das man wie eine Deutschlandfahne von der Fußball-WM nach dem Parken an das Fenster der Fahrertür klemmen kann. Dieses Schild kann man eigentlich nicht mehr übersehen.
Ich finde dieses Teil genial und habe es mir auch sofort bestellt. Aufgrund meines Beinbruches mit Krankenhausaufenthalt…, konnte ein Dauertest noch nicht durchgeführt werden.

Bezugsquelle:
CBF Darmstadt e.V.
Link: www.cbf-da.de

Dort kann man auch den Behindetentoilettenschlüssel (siehe älteren Beitrag). beziehen.

Wer sich dann mit seinem Auto immer noch nahe neben einen stellt, erkläre ich auch für behindert, nämlich blind, chronische Offroaddemenz, oder eine unheilbare physische Erkrankung.

Nachtrag:

Eine Garantie kann nicht übernommen werden, hi, hi…lest den Kommentar von Robo :-)

Bremskeil Part X

Donnerstag, 29. September 2011

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Meister Geppettos Orthopädiewerkstatt

Krankenhaus-Fluchtziel : Freitag

Mittlerweile hat sich mein Krankenhausaufenthalt zum

Extreme-Orthesen-Testing

ausgeweitet.
Modell eins, der “Blaue Löwopard” (siehe älteren Beitrag Bremskeil IX), hatte ein sehr bewegtes Leben. Nach ein paar Schmusestunden in der ersten Nacht kündigte meine Ferse der Orthese die Freundschaft. Ein Bild der Ferse erspare ich besser.

Der “Blaue Löwopard ” wurde vorerst eine Woche auf dem Stuhl gegenüber meines Bettes dauergeparkt.
Als Ãœbergangslösung bis “Leo” nur fertig gepolstert wäre, bekam ich Orthese zwei, den

Schwarzen Ritter

Nachdem der Chefarzt persönlich die Orthese wieder zurück in die Orthopädiewerkstatt zu Meister Geppetto brachte, war sie erst einmal acht Tage weg.

Am Montag, trotz morgendlichen Anrufs eines Artztes und mündlicher Zusage, wartete ich erfolglos auf Meister Geppetto.

Dienstag  Mittag kam Meister Geppetto mit Orthese “Leo” gepolstert und gespreitzt unter dem Arm zu mir ins Zimmer. Nach dem Anpassen meinte er, man müsse sie nochmals nacharbeiten.  Sie sei noch ein bisschen eng (wie wahr!), versprach mir aber Nachmittags nochmals zu kommen. Geppetto kam nicht wirklich… Ein Satz mit X, wieder nix!

Mittwoch Morgen das selbe Spiel. Auf Anfrage meines Arztes, wo Gepetto am Vortag denn gewesen sei, hieß es er habe an der Orthese gearbeitet und er käme am Tage. Wann???

Diesmal rief ich persönlich an und fragte, wann er käme. Oh Wunder, Geppetto kam mit Verstärkung und einem Unterteil einer erheblich breiteren einmal gepolsterten Orthese. Im ersen Moment dachte ich, er hätte den Blauen Löwopard umlackiert.
Das Teil war weiß.
Weit gefehlt, Orthese drei, Modell der

Weiße Schneeleopard

Geppetto versprach mir unbedingt Nachmittags mit dem dann doppelt gepolsterten Unterteil vorbeizukommen, damit ich dieses Nachts ausprobieren könne. Das Oberteil würde er am nächsten Tag “Schnitzen”.
Ich wusste, dass er gegen 18:00 Uhr die Werkstatt schließt und rief ihn um 17:40 Uhr telefonisch an. Ich sprach mit Angelo, der mir berichtete, Geppetto sei außer Haus, vermutlich auf dem Wege zu mir.
Dies war nicht der Fall. Beim zweiten Anruf von mir, sagte der Meister zu mir, er hätte etwas anderes gemacht, käme aber am nächsten Tag mit der fertigen Orthese um 11:00 Uhr.

Ich rief am Donnerstag um  11:00 Uhr an, Vertröstung auf 13:00 Uhr. Meister Geppetto kam tatsächlich mit der vermeintlich fertigen

Schneeleopard-Orthese

Er stellte beim Anlegen an meinem Bein fest, dass man das Oberteil noch ein bisschen anpassen müsse, dies sei aber schnell gemacht, er käme gleich wieder. Der Meister war bereits 40 Minuten später zurück. Geppetto stellte fest, dass die gesamte Orthese noch ein wenig Finetuning benötigte, dies sei aber in ungefär 1/2 Stunde erledigt, wenn nichts dazwischen käme und dampfte ab. Dies war um 14:00 Uhr. Mal abwarten ob mein Bruch vollends verheilt ist, bis ich Meister Geppetto das nächste mal sehe…

Und die Moral von der Geschicht:

Ich weiß jetzt, woher Pinocchio das “Lange-Nase-Gen” hat.

Das nächste Mal schnitze ich mir meine Hilfsmittel wieder selber!