Eigude- Pranger XV

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Ich musste als Rollstuhlfrischling von Anfang an feststellen, dass  die Bezeichnung Hilfsmittel wahrscheinlich daraus resultiert, da man irgendwann laut um Hilfe schreit, wenn man sie benutzt.

Die Hersteller von Hilfsmitteln, insbesondere fĂŒr uns Rollifahrer scheinen der Überzeugung zu sein, dass in dem Moment wenn man nicht mehr laufen kann, man auch gleichzeitig taub wird.

Es ist kaum zu glauben, aber selbst nagelneue RollstĂŒhle klappern und knirschen, wie eine alte Schubkarre.

Mein Lieblingsbeispiel ist der Kippschutz meines Rollis, ich nannte ihn nur noch Rollirassel.

Wie kann man nur einen Metallstift durch ein Rohr Stecken dann rechts und links ein Rad darauf stecken, ohne ihn zusĂ€tzlich zu Arretieren, außerdem verbiegt sich das Ding stĂ€ndig.

Dann mit den Rolli ĂŒber den BĂŒrgersteig und die Fugen werden zum Akustischen Geschwindigkeitsmesser. Klapp, klapp, klapp…

Ich habe den deutschen Hersteller angemailt und  auf Rehamessen mehrfach die Mitarbeiter persönlich angesprochen.  Immerhin war ein Außendienst-Servicetechniker der Firma zur Reparatur und Einstellung meines Rollis bei mir zu Hause.

Er behob damals die grĂ¶ĂŸten MĂ€ngel am “Neuen Rollstuhl”, aber interessiert hat mein “GeschwĂ€tz” letztendlich niemanden.

Die Firma Sopur hat angeblich keine Außendienst-Schrauber, da ist man ausschließlich auf die “Kompetenz” des Mitarbeiters des SanitĂ€tshauses angewiesen, von dem man den Rolli bekommen hat.

Wenn es sich dann noch um einen Rolli im Wiedereinsatz handelt, sprich ein ĂŒbbÀÀaharbeiteter Gebrauchter, dann gute Fahrt.

Ich kenne eine Dame, die hat einen lila Rollstuhl mit roten RĂ€dern, den sie seiner Zeit in einem 75 Kilometer entfernten Ort bekam, als sie dort in Reha war. Sie lĂ€ĂŸt sich draußen immer schieben, das Ding ist nach meiner Meinung unfahrbar.

Dieser SanitĂ€tshausrollstuhlspezialist fĂ€hrt regelmĂ€ĂŸig hier nach Frankfurt, tauscht Teile aus und stellt “fachgerecht” ihrem Rolli ein. An den Rolli darf kein anderes SanitĂ€tshaus dran, dieser Mensch hat sozusagen ein Bastelmonopol.
Diese EinsÀtze bezahlt immer schön brav die Krankenkasse. WÀre da ein neuer Rolli von einem Frankfurter SanitÀtshaus nicht vielleicht letztendlich billiger?

Ich sehe wie schlecht der Rolli eingestellt und was defekt ist, habe aber keine Handhabe. Dieser Mensch kann machen was er will. Ich unterstelle ihm nicht einmal eine böse Absicht, aber wer weiß als FußgĂ€nger schon, wie massiv sich die Performance sich an einem Rolli verĂ€ndert,  wenn man an der falschen Schraube dreht. Die Dame kennt keinen anderen Rollstuhl als ihren eigenen und hat keinen Vergleich!

In Österreich muss jeder Rolli einmal im Jahr zum Rollstuhl-TĂŒv, bei uns gibt es so etwas nicht!

Warum nicht???

Als ich  am Messestand von Sopur im Oktober nachfragte, ob man meiner Nachbarin nicht irgendwie unbĂŒrokratisch helfen könne, hieß es, man mĂŒsse den Rolli ins Werk schicken.
Wie stellen die sich das vor???

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Ich möchte  nicht aus versicherungstechnischen GrĂŒnden an ihrem Rolli schrauben lassen. Das Ding fĂ€llt so schon fast auseinander.

Hat jemand von euch eine Idee, das mĂŒsste Top organisiert sein, ein eventueller Leihrolli brĂ€uchte eine Aufnahme fĂŒr einen Treppensteiger, und, und, und…

Hallo Firma SOPUR, hört mich da draußen jemand???

E-Mail wie immer an: rollinator@eigude.de

Ich habe mittlerweile den 5. Kippschutz in 2,5 Jahren am Rolli.

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