Eigude Pranger XXII

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Mit den Rolli von der Flugschanze evakuiert,

oder “nur” acht Stufen in die Freiheit.

Wer meinem Blog verfolgt, weiß dass ich eigentlich jeden Sommer 1-2 Wochen in Oberstdorf im Allgäu verbringe ,siehe älteren Blog.

Zum Abschluss des diesjährigen Urlaubs wollten wir mit zwei anderen Rollifahrern und einer Ehefrau die Skiflugschanze besichtigen, denn man hatte sie für die WM 2018 renoviert und auch den Sessellift im vergangenen Sommer durch einen barrierefreien Schrägaufzug ersetzt. Vom Plateau aus könne man auch zu einem Bergsee wandern.

Am Kassenhäuschen sagte man uns, man käme mit dem Rolli nicht in den Aufzug des Sprungturmes. Schade eigentlich, alles neu gebaut, bei der Großschanze geht es doch auch. Wir könnten oben auf der Höhe Absprungtisch ja ins Museum gehen und im Restaurant warten bis unsere Begleitungen vom Sprungturm kämen. Nach draußen aufs Hochplateau könnten wir auch nicht, es gebe noch keine Rampe nach draußen. Wir fuhren nach oben und wollten wenigstens den Blick von dort genießen. Dies war auch nicht möglich, da die Aussichtsplattform war noch nicht fertig war, wer will das schon..… Das Museum waren ca. sechs Bilder und ein Fernseher, und das Restaurant entpuppte sich als Kiosk mit ein paar Tischen. Egal, unsere Ehefrauen fuhren den Sprungturm hoch, die Aussicht müsste atemberaubend sein.

Als die zwei den Sprungturm wieder herunterkamen, wollten wir gemeinsam mit dem Schrägaufzug wieder herunterfahren und gemütlich zurück zum Hotel wandern, doch dieser war jetzt kaputt, er blieb undefiniert immer mal stehen. Na toll… , da standen wir nun draußen oben auf der Treppe vor den acht Stufen in die Freiheit.

Man hätte uns drei Rollifahrer “nur” die Treppe herunter tragen und uns mit einem Auto den Berg herunterfahren müssen. Ob den drei Mann vielleicht der eine Elektrorollstuhl von 250 kg inklusive Fahrer zu schwer war?

Man versuchte den Schrägaufzug zu reparieren, was nicht gelang. Die anderen Besucher gingen die steile Straße herunter oder wurden vom Berg herunter gefahren.

Wir warteten schon ca. 2 1/2h, nichts passierte.
Ich sitze eigentlich fast alles aus, doch so eine erreichbare Behindertentoilette, auch diese ist unten neben der Treppe in Planung, wäre für uns nicht schlecht gewesen.
Letztendlich ließen wir uns vom rolligerechten Hotelbus, der eine Hebebühne hat, abholen. Uns zwei Aktivrollifahrer trugen sie Treppe runter, während der Elektrorollstuhl mit Fahrer von der kleineren Treppe des Hinterausgangs mit Behelfsrampen direkt über die Hebebühne in den Hotelbus fuhr. Die Behelfsrampen hätte man auch gut als Bierbänke nehmen können. Das hätte ich an seiner Stelle in Deutschland niemals getan, dafür gibt es die 112.

Viele Rollifahrer beschweren sich ja, wenn sie aus “Sicherheitsgründen” eine Sehenswürdigkeit nicht besuchen dürfen. In diesem Fall wäre es aber tatsächlich besser gewesen, wir wären vor Komplett-Fertigstellung des Umbaus gar nicht erst hochgelassen worden. Wenn Ihr als Rollifahrer also demnächst vor der Skiflugschanze in Oberstdorf abgewiesen werdet, wundert Euch nicht – wir sind Schuld! Die werden wohl erst wieder Rollifahrer mitnehmen, wenn der Umbau komplett abgeschlossen ist.

Uns ist glücklicherweise nichts passiert, doch der letzte Urlaubstag war “gelaufen”. Wir alle haben für nächstes Jahr schon das Hotel reserviert. Der Leiter der Sportstätten Oberstdorf versprach uns für nächstes Jahr eine Flugschanzenführung mit Rampe und Aussichtsplattform.

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4 Kommentare zu „Eigude Pranger XXII“

  1. Claudia sagt:

    Puh… heftig ! Der Tag war ja dann wirklich vollständig im Eimer!! Da durftet ihr aber auch kein Konfirmandtenbläschen haben!! Ich hoffe sehr, daß die Führung und Besuch dann dafür nächstes Jahr als Entschuldigung für die lange Wartezeit, wenigstens auch kostenlos für alle drei plus Begleitpersonen ist,… DAS wäre in jedem Fall das Mindste was man erwarten dürfte!

  2. Rollinator sagt:

    Hallo Claudia,

    ich gebe dir hundertprozentig recht. Wir haben uns natürlich die Visitenkarte des Leiters der Sportstätten geben lassen und werden ihn nächstes Jahr vor Beginn des Urlaubs anrufen und ihn an sein Versprechen erinnern. Dann soll er sich mal etwas einfallen lassen. Mit einer Freifahrt, lassen wir uns nicht abspeisen.

  3. Urs Ruetz sagt:

    Jetzt sei mal nicht so, Du alter Träger des Adlers.
    Immer machst Du wegen dieser nur je ca. 10cm hohen Stufen so ein Trara.
    Die, welche die Sprungschanze runtersausen beklagen sich auch nicht über den Tritt am Ende.
    Im Gegenteil, sie heben ab und landen sicher in der Schräge.
    Also nächstes Mal, wenn Du nach Oberstorf fährst, dann mach es wie die Skispringer.
    Loslassen, runtersausen, Flug geniessen und sanft landen…
    Du wirst sehen, das ist völlig easy und es ist noch JEDER runtergekommen.
    Ich wünsche Dir Hals und Beinbruch & bis bald.
    Liebe Grüsse
    Der MZer!

  4. Rollinator sagt:

    Gude Du Grenzgänger,

    um von der Flugschanze herunterzukommen hätte ich ja locker den dafür vorgesehenen direkten Weg genommen, doch ich kam leider nicht in den Aufzug zum Sprungturm rein. ;-)

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